Rheumaliga Frankfurt feiert in kleiner Runde bei der Sportvereinigung Griesheim Austausch beim Winterfest mit Gegrilltem, Punsch und Waffeln

Beim Winterfest der Selbsthilfegruppe Frankfurt der Rheuma-Liga Hessen gab es jede Menge Infomaterial, das (von links) Marcel Ruoff (Vorstand Sportvereinigung), SHG-Leiterin Martina Walter, die Mitglieder Janine Karg, Patrick und Sandra Sarembe, Ayten Akalin und Rechnungsführerin Ursula Küst präsentierten. Bild: Ingrid Zöllner

Griesheim (iz) – Sanft gleiten einige Schneeflöckchen vom Himmel. Eine Fußballjugend der Sportvereinigung Griesheim trainiert trotzdem auf dem Sportplatz. Über dem ganzen Gelände verteilt sich der Geruch von frisch gegrillter Brat- und Rindswurst. Manfred Illecker von der Selbsthilfegruppe (SHG) Frankfurt der Rheuma-Liga Hessen steht beim Winterfest der Ortsgruppe am Grill. In zweierlei Hinsicht ein guter Platz, einmal wegen des Essens und einmal wegen der Wärme. Doch die Kälte tut der guten Stimmung keinen Abbruch. Im Gegenteil. Bei warmen Getränken wie Punsch und Orangensaft und leckerem Essen wie heißen Waffeln sitzen Mitglieder und Nichtmitglieder zusammen und tauschen sich aus.

Erst im vergangenen Jahr feierte die Selbsthilfegruppe ihr 44-jähriges Bestehen, seit 50 Jahren ist die Rheuma-Liga in Hessen aktiv. „Rheuma ist keine ,Alte-Leute-Krankheit’. Es gibt viele, die schon seit Jugendalter daran erkrankt sind“, betont Martina Walter, Leiterin der SHG. Das jüngste Mitglied sei elf Jahre alt. Viele schätzen den Austausch bei den regelmäßigen monatlichen Treffen, die immer am ersten Dienstag im Monat von 18 bis 20 Uhr in der Fürstenberger Straße 27 stattfinden. „Seit zehn Jahren besteht unsere Beratungsstelle schon“, berichtet die 62-Jährige nicht ohne Stolz. Neben dem Erfahrungsaustausch finden durch Fachärzte etwa regelmäßig Vorträge statt. Und Funktionstraining, ein spezielles Training für Betroffene unter Anleitung von Physiotherapeuten, bietet die Selbsthilfegruppe an.

Das Winterfest findet zum zweiten Mal auf dem Sportgelände draußen statt. „Durch Corona haben wir vor einem Jahr keine Weihnachtsfeier organisiert. Durch den Kontakt mit der Sportvereinigung Griesheim haben wir beschlossen, das Winterfest draußen auf dem Gelände der Sportler zu feiern, was für uns generell auch weniger Aufwand und Kosten bedeutet“, erzählt Walter. Mit dabei ist auch Sandra Sarembe. Sie ist in Frankfurt erst seit sechs Jahren Mitglied, war vor ihrem Umzug nach Frankfurt aber bereits in einer anderen Selbsthilfegruppe aktiv. „Ich habe seit meinem 15 Lebensjahr diagnostiziertes Gefäß- und Gelenkrheuma“, berichtet die 30-Jährige. Sie schätzt den Austausch an der SHG besonders: „Es ist schön, wenn man sich mit anderen Betroffenen unterhalten kann. Man erfährt andere Sichtweisen, bekommt den einen oder anderen Tipp. Und wenn es um Kliniken geht, kann oft jemand aus seiner Erfahrung berichten, was deutlich besser ist als jede Rezension im Internet.“

Beschwerden äußern sich bei ihr in Schüben und bei Regentagen. Meist in den Beinen und am Knie. Sarembe arbeitet in der Personalabteilung der Uniklinik Frankfurt und hat einige Hilfsmittel wie ergonomische Maus, höhenverstellbaren Tisch und eine spezielle Tastatur.

„In der Gruppe kann man sich allein wegen Hilfsmitteln bei der Arbeit gut austauschen. Wir stehen übrigens bei Widerrufen zur Einschätzungen des Grades der Behinderungen immer unterstützend zur Seite“, stellt Walter klar. Viele Betroffene wüssten nicht, auf was sie Anspruch hätten und wie sie ihr Recht geltend machen können. Die SHG ist online auf rheuma-liga-hessen. de/frankfurt zu finden. Zu den monatlichen Treffen sind Interessierte immer gerne willkommen.

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