Frankfurter SPD-Vorsitzender Müller zur Debatte über Ramadan-Beleuchtung „In Frankfurt sind wir miteinander weiter“

Auf der Freßgass’ wird „Happy Ramadan“ gewünscht. Bild: Drusche

Innenstadt (red) – Bundesweit sind in den vergangenen Tagen die ersten Ramadan-Lichter in der Innenstadt angegangen. Der Beschluss geht zurück auf eine Initiative der SPD-Fraktion und findet zurzeit bundesweite und internationale Aufmerksamkeit. Kolja Müller, einer der beiden Parteivorsitzenden der Frankfurter SPD, reagierte nun auf die Entwicklung: „Vor einigen Wochen haben in Frankfurt Zehntausende demonstriert gegen Ausgrenzung und für Vielfalt. Heute ist es wieder soweit: Frankfurt zeigt, was das eben auch bedeutet. Nicht nur über Respekt sprechen, sondern auch etwas dafür tun. Und wieder müssen wir jenen entgegentreten, die Ideologien der Ungleichheit vertreten: Am besten gar keine Aufmerksamkeit für Muslime, am Zweitbesten nicht in der Innenstadt. Nicht nur bundesweit, sondern in ganz Europa ist die einfache Nachricht gelaufen, dass ab jetzt Lichter während des Ramadan unsere Innenstadt schmücken. Wir in Frankfurt sagen; ja klar, das gehört für uns dazu. Es gehört zu unserem Jahreskalender wie der Christopher Street Day, das Public Viewing während der EM, der Weihnachtsbaum im Rathaus und Chanukka Leuchter sowie viele Anlässe mehr – viele von ihnen am gleichen Ort. Das macht unsere Stadt aus. Man sollte meinen: Keine große Sache, aber eine große Geste und das übrigens auch von der Aktionsgemeinschaft Freßgass’, dies so schnell zu ermöglichen. Wer in Frankfurt unterwegs ist, bemerkt: Hier sind wir miteinander weiter. Als Sozialdemokraten wissen wir seit Jahrzehnten, was es heißt, gemeinsam einzustehen – ob gleicher Lohn oder jetzt gleiche Aufmerksamkeit. Und wir kennen die ewiggestrigen Reflexe. Auch die Generalsekretärin der hessischen CDU, Anna-Maria Bischof, muss anerkennen, dass der Islam wie alle anderen Religionen und so vieles andere zu Frankfurt gehört. Es ist inakzeptabel, Menschen gegeneinander aufzuhetzen, so wie sie es mit ihren Beiträgen zur Debatte macht. Wir brauchen mehr Miteinander und weniger Gegeneinander. Die muslimischen Mitglieder in der CDU Hessen sollten prüfen, ob sie in dieser Partei noch richtig sind. Ich bin stolz auf unsere Stadt und freue mich, dass diese Lichter nun zu unserem Kalender gehören. Als älteste deutsche Partei mit unserer internationalen und solidarischen Tradition werden wir weiter alles tun, um das demokratische Miteinander in unserer wunderbaren Stadt zu sichern!“