Wenn Hass zum Lachen bringt

Auf Julius Fischers „Ich hasse Menschen. Eine Abschweifung“ folgt nun sein zweiter Streich: „Ich hasse Menschen. Eine Art Liebesgeschichte“. Und darum geht es: Eigentlich wollte Julius Fischer ein trauriges Buch über Trennung und Tod schreiben. Aus irgendeinem Grund ist es ein lustiges Buch über Sachsen geworden. Und über Trennung. Und Tod. Zur Beruhigung gibt es aber auch eine kleine Liebesgeschichte. Während der Held der Geschichte im ersten Band noch auf einer nicht enden wollenden Zugfahrt nach Köln unter den Kaugeräuschen eines Mitreisenden litt, hat das Budget diesmal nur für eine Fahrt mit dem Überlandbus gereicht. Nach Ostsachsen. Genauer, nach Sucknitz. Einem erfundenen Kaff bei Untermeuthen (auch erfunden). Fans des Poetry-Slammers Julius Fischer können sich auf eine ironisch-bitterböse Lektüre über einen Vollblut-Städter, den es aufs Land verschlägt, freuen. Er hasst das Landleben, seine Noch-Frau, seine Freunde und Bekannte und wenn sich sein Hass Bahn bricht, möchte man diesen jungen Grantler drücken – er würde es sicher hassen. red

Julius Fischer „Ich hasse Menschen. Eine Art Liebesgeschichte“, 240 Seiten, Voland & Quist Verlag, ISBN: 978-3-86391-282-6, 15 Euro.