Unternehmensgruppe investiert in umweltverträgliches Arbeiten Möbel Kempf und Mobile Wohnspaß forcieren Klimaschutz

Mit großen Klimaschutz-Plänen auf dem Dach des Aschaffenburger Einrichtungshauses: Peter Hulin-Bischof (von links) von Pro-Sun Energy, die Kempf-Geschäftsführer Johannes und Roland Hermann sowie Kai Wirl von Wirl Elektrotechnik.

Region Rhein-Main (jd) – Acht Millionen Kilowattstunden Energie braucht die Unternehmensgruppe Kempf jährlich, um insbesondere die Kempf-Einrichtungshäuser in Aschaffenburg und Bad König sowie die unter der Marke Mobile Wohnspaß firmierenden Mitnahmemärkte in Sulzbach und Egelsbach mit Strom und Wärme zu versorgen. Zu den 70.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche kommen noch 75.000 Quadratmeter Lagerfläche an fünf Standorten hinzu.

600 Mitarbeiter halten die sieben Firmen der Gruppe am Laufen, die dem Gros der Kunden vor allem dadurch bekannt ist, dass sie ihnen beim Verwirklichen von Wohnträumen hilft.

Ein erfüllendes, aber auch energieintensives Unterfangen – entspricht das genannte Volumen doch dem Jahresverbrauch mehrerer Tausend Privathaushalte. Nicht erst seit der Verteuerung der Energieversorgung im Zuge des Ukraine-Kriegs befassen sich die Geschäftsführer Roland Hermann (Schwiegersohn von Josef Kempf, der 1959 in Sulzbach das erste Möbelhaus des Familienunternehmens gründete) und Johannes Hermann mit einem Weg zu mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit. Unlängst präsentierte der Mittelständler seine Vorhaben für die kommenden Jahre – und schilderte auch schon erreichte Verbesserungen.

Flankiert von den Fachleuten Peter Hulin-Bischof (Pro-Sun Energy, Kusterdingen) und Kai Wirl (Wirl Elektrotechnik, Kleinheubach), die die Kempf-Gruppe bei der Umsetzung ihres Vorhabens begleiten und auch an der Bestandsaufnahme in allen Häusern mitgewirkt haben, stellten die „Hermänner“ Sachstand und Aussichten vor.

Senior Roland Hermann skizzierte, dass der Druck zum Handeln durch die jüngsten Entwicklungen noch einmal gestiegen sei: „Hier müssen wir auch deshalb gegensteuern, damit wir die Kosten im Griff behalten.“ Zugleich sagte er: „Das Konzept unserer Klima-Agenda 2030 ist aber schon älter und nicht im Zuge der Ereignisse der vergangenen Monate entstanden.“ Die Kempf-Gruppe hat bereits Maßnahmen für eine umweltverträglichere Arbeitsweise umgesetzt.

So ist auf dem Egelsbacher Mobile-Markt eine Fotovoltaik-Anlage zu finden. Weitere Gebäudeflächen wolle man für die Energieerzeugung aus Sonnenstrahlung in den kommenden Jahren nutzen, kündigte Roland Hermann an. Er verwies darauf, dass man dabei nicht „nur“ die Dächer der Ausstellungs- und Lagerstandorte im Visier habe, sondern auch die Fassaden – eine bislang selten genutzte Option in der Erzeugung von Solarenergie.

Sowohl in den Einrichtungshäusern und Mitnahmemärkten als auch in den Lagern habe man die Beleuchtung außerdem auf LED-Technik umgestellt. Im Marketing führe weiter kein Weg daran vorbei, dem Kunden auch gedruckte Werbung zuzustellen. Um das Papieraufkommen dennoch zu reduzieren, fasse man zwei Prospekte künftig zu einem zusammen, sagt der Geschäftsführer.

Kein leichter Weg, wie er zugab: „Die Kunden müssen sich erst mal daran gewöhnen, wir hoffen aber auf ihr Verständnis.“ Gleichwohl sind Roland und Johannes Hermann fest von der Richtigkeit dieser und künftiger Schritte überzeugt. „Wir haben eine Verantwortung gegenüber unseren Mitarbeitern und der ganzen Gesellschaft“, sagt Johannes Hermann.

Man werde nicht nur in weitere Fotovoltaik-Anlagen investieren, sondern auch intelligentere Steuerungen der Heizungen und Lüftungen implementieren. Dies berge großes Einsparpotenzial an den Standorten, die mit Ausnahme von Sulzbach (Öl) sämtlich mit Gas geheizt werden. Darüber hinaus wolle man den Fuhrpark sukzessive auf E-Mobilität umrüsten. Zudem achte man auch darauf, dass sich nachhaltiges Wirtschaften wo immer möglich auch im Sortiment widerspiegele.

Bis Ende des Jahrzehnts werde die Kempf-Gruppe auf diesem Weg zu mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz „definitiv einen sieben-, eventuell sogar einen achtstelligen Betrag investieren“, sagt Johannes Hermann.