Wildnisbotinnen widmen Frankfurter Tieren zwei Kalender Mit Vogelkindern und Co. durch das Jahr

Engagierte Wildnisbotinnen: Silke Frank (links) und Iris Rosebrock mit ihren beiden Kalendern.

Frankfurt (jf) – Eisvogel? In Frankfurt? Gibt’s! Beispielsweise am renaturierten Mainbogen in Fechenheim. Oder auch im Nordpark in Bonames. Eine schillernde Seltenheit mit blau-orangefarbenem Gefieder. Genau hinschauen muss man in der Natur. Und ein bisschen Glück haben. So wie Silke Frank und Iris Rosebrock, die ihre Fotos von Tieren in der Frankfurter „Wildnis“ als Kalender herausbringen.

Die beiden Frauen kennen einander seit sechs Jahren. Die Naturbegeisterten engagierten sich im bundesweiten Projekt „Städte wagen Wildnis“, waren und sind selbst ehrenamtlich als Wildnislotsinnen unterwegs und gründeten Anfang dieses Jahres ihr Unternehmen „Wildnisbotin“ mit einem stilisierten Rotkehlchen im Logo. „Diesen Vogel kennt und mag fast jeder, deshalb fiel unsere Wahl auf ihn“, erläutert Rosebrock. „Fotografiert haben wir schon immer gerne, die Bilder für Social Media genutzt. Vor anderthalb Jahren hatten wir die Idee mit dem Kalender“, erzählt sie weiter. Nun kam für 2023 zum Kalender „Wildes Frankfurt“ noch ein zweiter, „Frankfurter Vogelkinder“, hinzu. „Eigentlich gibt es zu jedem Bild eine Geschichte. Aber die konnten wir nicht noch in die Kalender packen“, fügt Silke Frank hinzu.

Die naturbegeisterten Frauen haben ihre ersten Führungen am Berger Nordhang angeboten. Dort herrscht großer Artenreichtum. Und das Areal ist noch nicht so erschlossen wie der Südhang.

Wichtig ist den beiden auch die Beobachtung von Naturzeitlinien über ein Jahr, der gleiche Ort verändert sich von Monat zu Monat. „Das ist überaus spannend“, sagt Frank. In diesem Jahr wurde der Fechenheimer Mainbogen genau beobachtet. Außerdem beteiligen sich Frank und Rosebrock an der Reinigung von Flussufern und Nistkästen und an verschiedenen Bestandsforschungen.

Etwa zweimal im Monat führen die Wildnisbotinnen Interessierte in rund 90-minütigen Spaziergängen durch Frankfurts Wildnis. Seit dem Winter 2021 sind sie mit kostenfreien Führungen auf dem Hauptfriedhof unterwegs. Manchmal holen sie sich externe Experten dazu, zum Beispiel, wenn es um Fische geht. „Wir planen unser Programm etwa drei Monate vorher. Dieser Zeitraum ist gut zu überblicken“, erläutert Frank.

Wer mehr über die Wildnisbotinnen wissen möchte, erfährt viel unter wildnisbotin.de. Dort kann man auch die Kalender bestellen, Fotos und Filme anschauen. In Bornheim gibt es die Kalender bei Stempel Schmidt, Saalburgstraße 1, und in der Buchhandlung Schutt, Arnsburger Straße 68.

Für 2023 haben die beiden Wildnisbotinnen einen großen Wunsch: „Es wäre schön, wenn das von uns eingereichte Konzept zur Biodiversität unter den ersten zehn Wettbewerbsbeiträgen landet“, verrät Frank. Der Contest wurde von Goethe-Universität, Palmengarten, Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, Umweltdezernat und Frankfurter Sparkasse ausgeschrieben und will den Artenreichtum in der Stadt stärken. Ein Anliegen, das viele engagierte Mitstreiterinnen braucht und allen zugutekommt.

Kommentare

Wildnisbotinnen

Ein gelungenes Projekt mit einer Mischung aus persönlichem Anliegen und fachlichem Know-how, dass uns unsere Natur in und um Frankfurt feinfühlig vermittelt. „Wildnisbotinnen“ sind die beiden sympathischen Frauen in der Tat. Wir sind von ihrer unermüdlichen Arbeit sehr angetan und hoffen, dass noch viele Frankfurter in den Genuss dieser einzigartigen Führungen kommen.