Semesterstart: Bleiben finden für Studierende Wohnungen gesucht

Viele (Neu-)Studenten – auch an der Goethe-Uni im Frankfurter Westend – suchen händeringend eine Wohnung oder ein WG-Zimmer. Bild: Drusche

Frankfurt (red) – Für viele Studierende in Frankfurt beginnt mit der Zusage für einen Studienplatz die oft zermürbende Suche nach einer neuen Bleibe. Frankfurt gehört seit Jahren zu den teuersten Studienstandorten in Deutschland. Nach dem MLP Studentenwohnreport müssen Studierende in Frankfurt mit durchschnittlichen Wohnkosten von 450 Euro für ein WG-Zimmer und mit rund 700 Euro für eine Wohnung rechnen. Für Studierende mangelt es besonders an preisgünstigem Wohnraum, was auch die Wartelisten für einen Platz im Studierendenwohnheim jedes Jahr deutlich machen. Das Studierendenwerk Frankfurt ruft deshalb auch in diesem Jahr wieder in einer gemeinsamen Wohnraumkampagne mit den Hochschulen, Asten und den Städten Wiesbaden und Frankfurt Bürger im Rhein-Main-Gebiet dazu auf, Zimmer oder Wohnungen günstig an Studierende zu vermieten. Angebote können online auf wohnraum-gesucht.de eingestellt werden.

„Wir appellieren dringend an die Stadt, die Kapazitäten an verfügbaren Wohnheimplätzen auszubauen. Die Versorgungsquote durch die in Wohnheimen und öffentlich geförderten Plätzen gemeinnütziger Anbieter liegt unverändert bei knapp zehn Prozent. Das ist zu wenig und bedeutet für die jungen Menschen, für die ein neuer Lebensabschnitt beginnt, erst einmal einen ordentlichen Dämpfer“, sagt Rolf Janßen, Geschäftsführer des DMB Mieterschutzverein Frankfurt am Main.

Janßen: „Darüber hinaus beobachten wir in unserer mietrechtlichen Beratung vermehrt, dass Anbieter diese Situation ausnutzen und Appartements teuer möbliert vermieten. Viele der abgeschlossenen Mietverträge enthalten zudem Knebelvereinbarungen.“

Um die Wohnsituation für Studierende zu verbessern, hat die Bundesregierung ein Sonderprogramm „Junges Wohnen“ ins Leben gerufen. 500 Millionen Euro werden im laufenden Jahr unter anderem für Neubau und Sanierung von Studentenwohnheimen freigemacht. „Dieses Geld muss nun auch bei den Studierenden ankommen, indem Bauvorhaben für Studierendenwohnheime schneller umgesetzt werden“, sagt Janßen.