Chancenstiftung und Crespo Foundation im Einsatz für mehr Bildungsgerechtigkeit Zwei Stiftungen, ein Ziel

Kinder und Jugendliche eruierten in der „Möglichkeitswerkstatt“, was sie vom deutschen Bildungssystem erwarten. Bild: Mohr

Altstadt (zmo) – Man könnte es fast salopp nennen: Da haben sich zwei Stiftungen gesucht und gefunden. Die Frankfurter Chancenstiftung vergibt seit 2009 bundesweit Stipendien für professionelleren, regelmäßigen Nachhilfeunterricht an benachteiligte Kinder und Jugendliche in Deutschland. Die Crespo Foundation, ebenfalls mit Sitz in Frankfurt, hat sich zum Ziel gesetzt, Menschen in den entscheidenden Phasen ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu fördern, sie zu motivieren, ihr Potenzial zu entfalten und Verantwortung für sich selbst und andere zu übernehmen.

Seit 2022 kooperieren die beiden Stiftungen, um sich damit noch wirksamer für mehr Bildungsgerechtigkeit in Deutschland einzusetzen. Die Crespo Foundation nimmt dabei die Rolle des Förderpartners ein und verdoppelt die von der Chancenstiftung vergebenen Bildungsstipendien durch die Bereitstellung finanzieller Mittel.

„Der deutschlandweite Bedarf an Nachhilfeunterricht für Kinder aus weniger privilegierten Familien ist riesig. Da lag es nahe, dass wir das nachweislich hochwirksame Angebot der Chancenstiftung vergrößern“, freut sich Professor Christiane Riedel, Vorständin der Crespo Foundation über die verbesserten Möglichkeiten.

„Für uns ist es einfach wichtig, junge Menschen nicht nur auf ihrem schulischen Weg zu begleiten, sondern ihnen auch das Rüstzeug dafür mitzugeben, ihre Wünsche und Ziele selbstbestimmt verfolgen zu können und aktiv an unserer Gesellschaft teilzuhaben“, erklärt Stiftungsgründer und Vorstand der Chancenstiftung Christoph Börsch die Ziele der Stiftung.

Anlässlich der einjährigen Kooperation der beiden Stiftungen fand die Veranstaltung „Gemeinsam stark für gute Bildung“ im Haus des Buches in Frankfurt mit einer Präsentation der „Möglichkeitswerkstatt“ statt. Jugendliche aus verschiedenen Ländern sollten ihre Wünsche äußern, was sie vom deutschen Schul- und Bildungssystem erwarten. Begleitet und unterstützt wurden sie dabei von der Offenbacher Künstlerin Juliane Kutter.

Die Teilnehmenden lernen sich selbst, ihre Meinungen, Wünsche und Rechte kennen und durch kreative Wege auszudrücken. Sie werden ermutigt, sich auch Gedanken über die Mitgestaltung ihrer Umwelt zu machen. Welche Wünsche und Meinungen haben sie, wie sehe eine kinder- und jugendfreundlichere Welt aus?

Die hr1-Moderatorin Marion Kuchenny diskutierte mit den Jugendlichen die Ergebnisse ihrer Arbeit in der Möglichkeitswerkstatt, um anschließend mit weiteren Gesprächspartnern die Leitfrage zu erörtern: Wie erreichen wir Chancengerechtigkeit und Bildungserfolg für alle Kinder und Jugendliche in Deutschland? Leichte Antworten gab es nicht, die Moderatorin und ihre Gesprächsrunde hatten neben wertvollen Anregungen auch kritische Bemerkungen.

Das Trio Se Zeh begeisterte die Besucher in den Pausen mit Jazz und arabischer Musik, von Johann Sebastian Bach zu den Beatles. Ihre einzigartigen Klänge wurden mit viel Applaus belohnt.