Mutmaßlicher Anlagebetrüger am Flughafen festgenommen Mehr als 62 Bitcoins erbeutet

Am Flughafen Frankfurt ist ein mutmaßlicher Anlagebetrüger von der Bundespolizei festgenommen worden. Foto: Drusche

Flughafen (red) – Nach langwierigen Ermittlungen der Kriminalpolizei Erding und der Zentralstelle Cybercrime Bayern (ZCB) konnte die Bundespolizei nun endlich einen 48-jährigen Mann in letzter Sekunde am Flughafen Frankfurt festnehmen. Er steht im dringenden Verdacht, eine Vielzahl von Geschädigten über eine vorgetäuschte Geldanlage im Zusammenhang mit der Kryptowährung Bitcoin betrogen zu haben. Zwischen August 2017 und August 2020 soll der Tatverdächtige durch offensive Werbung in seinem eigenen Youtube-Kanal mehr als 50 Personen dazu bewegt haben, einen Teil ihrer Ersparnisse in „Bitcoins“ zu investieren.

Konkret soll er wahrheitswidrig vorgegeben haben, mehr als die Hälfte der geleisteten Einlage in eine sogenannte Mining-Anlage zur Schürfung von Bitcoins in Schweden zu investieren. Der Rest des investierten Geldbetrages sollte zur Absicherung auf einem gesonderten Bitcoin-Account des Beschuldigten mit Zugriffsmöglichkeit für die Investoren aufbewahrt werden. Tatsächlich hatte der Mann aber nach derzeitigem Ermittlungsstand zu keinem Zeitpunkt vor, die Kundengelder der vermeintlich rentablen Geldanlage zuzuführen. Vielmehr soll es ihm allein darauf angekommen sein, die Einlagen für sich zu vereinnahmen. Insgesamt zahlten die getäuschten Kunden bis Juli 2019 mehr als 62 Bitcoins ein, die zum Tag der jeweiligen Einzahlung insgesamt einen Wert von knapp 400.000 Euro hatten.

Am Tag der Festnahme hatten die Bitcoins einen Wert von fast 1.800.000 Euro. Intensive Ermittlungen der Behörden führten zu der Erkenntnis, dass sich der Tatverdächtige unmittelbar ins Ausland absetzen wollte. Von der Bundespolizei wurde der Mann bei einer sofort eingeleiteten Fahndung noch kurz vor seinem geplanten Abflug nach Südamerika angetroffen und mittels Haftbefehls wegen gewerbsmäßigen Betrugs festgenommen. Auch gegen seine Begleitung, eine 54-jährige Frau, wurden Ermittlungen eingeleitet. Bei der Durchsuchung einer Wohnung nahe Karlsruhe wurden Beweismittel sichergestellt. Der Richter des Amtsgerichts Frankfurt setzte den Haftbefehl gegen den Vorbestraften wegen Fluchtgefahr in Vollzug. Der mutmaßliche Betrüger befindet sich seitdem in einer JVA. Die Ermittlungen dauern an.