Breite parlamentarische Mehrheit beschließt Fortsetzung der Planung Das neue Schwimmbad kommt

Der Weg ist frei für das neue Maintalbad. Die Stadtverordneten stimmten am Montagabend mit großer Mehrheit für die Fortsetzung der Planungen. Bild: krieger architekten I ingenieure gmbh

Maintal – Jetzt ist es amtlich: Die Tage des 51 Jahre alten Maintalbads sind Ende des Jahres gezählt. Mit ihrem lange erwarteten und bis zuletzt heiß diskutierten Mehrheitsbeschluss hat die Stadtverordnetenversammlung den Weg für die Fortführung der Planung frei gemacht. Jetzt können in der nächsten Leistungsphase die Ausführungsplanung beginnen und die Vergabeunterlagen erstellt werden.

De Stadtverordnetenversammlung auch für die teurere der beiden zuletzt vorgestellten Varianten ausgesprochen: Um im Budget der 2022 beschlossenen 38,4 Millionen Euro plus sieben Millionen Fördergelder zu bleiben, hatten die beauftragten Planungsbüros „jedes Mosaiksteinchen“ umgedreht, das Energiekonzept kostengünstiger geplant und eine Option ohne direkt umgesetztes Freibad präsentiert. Letztlich votierten die Stadtverordneten aber für die Variante mit Freibad, für die die Planer aktuell 41,5 Millionen Euro veranschlagen.

Wegen der hohen Kosten reist die Kritik an dem Bauprojekt indes nicht ab. Auch in der Ausschusssitzung und in der Stadtverordnetenversammlung erinnerte die CDU noch einmal an ihre im Zuge der Haushaltsberatungen ins Spiel gebrachte günstigere Variante eines Freibads mit Traglufthalle. Die Fraktion ließ sich jedoch überzeugen und die WAM als einzige zurück, die eine Sanierung dem Neubau vorgezogen hätte. Ausgehend von der ursprünglichen Kosteneinschätzung, die bei 20 Millionen Euro für den Neubau und 15 Millionen für die Sanierung gelegen hatte, hatte die Fraktion die aktuellen Kosten für die Sanierung angefordert und war mit den Antworten, die sie erhalten hatte, unzufrieden.

Es sei „fahrlässig“, sagte Christian Wolf (WAM), wie man mit den kommunalen Geldern umgehe. „Wir sind der Meinung, wir können uns ein Bad für 38,4 Millionen plus Förderung nicht leisten“, ergänzte WAM-Fraktionschef Jörg Schuschkow. Seine Fraktion befürchtet eine Grundsteuererhöhung von 230 Punkten ab 2028 „allein für das Schwimmbad“. Außerdem halte man es für unrealistisch, den Zeitplan – der Zeitraum, in dem die Förderung bewilligt wird, läuft Ende 2027 ab, der aktuelle Bauplan sieht eine Fertigstellung im November 2027 vor – einzuhalten.

Die Risiken seien zu groß, man hätte das Schwimmbad gerne kleiner, eher etwa „in der Form, in der wir es jetzt haben“, erklärte Schuschkow, warum er den FDP-Antrag ablehnte.

„Immer noch eine andere Alternative zu suchen, ist die Bereitschaft, auf die Fördermittel zu verzichten und das Projekt zu beerdigen“, kritisierte Thomas Schäfer (FDP) dieses Vorgehen. Seiner Meinung nach sei der Neubau das „Beste, was wir für die Infrastruktur dieser Stadt in dieser Legislaturperiode machen können“. Weniger enthusiastisch klang CDU-Chef Götz Winter, der Wert darauf legte, dass die Ausschreibungsunterlagen mit der Option eines Ausstiegs gestaltet würden. „Wir haben nicht unerhebliche Bedenken, ob das alles so klappt“, erklärte Winter. Dennoch habe man akzeptiert, dass der eigene Vorschlag für eine kostengünstigere Variante nicht angekommen sei, und stimme der weiteren Planung zu.

Planungsdezernentin Böttcher freute sich, „dass die Entscheidung von einer breiten demokratischen Mehrheit in der Stadtverordnetenversammlung getragen wird“.
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