Stadtverordnete verschieben Entscheidung in die nächste Sitzungsrunde Machbarkeitsstudie zur Fähre

Wie soll sich Maintal an der Mühlheimer Machbarkeitsstudie zur Wiederaufnahme der Fähre in Dörnigheim beteiligen? Die Antwort auf diese Frage haben die Stadtverordneten verschoben. archiv Bild: jan max gepperth

Maintal – Die Fähre, die bis 2017 Dörnigheim mit Mühlheim verband, fehlt. In Mühlheim offensichtlich noch stärker als in Maintal. Zumindest ist dort der politische Wille derzeit größer, eine Wiederaufnahme der Fährverbindung zu prüfen.

Den Beschluss der Mühlheimer Stadtverordnetenversammlung zu einer Machbarkeitsstudie hat die WAM in der jüngsten Sitzung des Maintaler Parlaments zum Anlass genommen, den Magistrat zur Beteiligung Maintals aufzufordern. „Da die Einstellung der Fährverbindung ja auch viele Maintaler betroffen hat, wollen wir, dass der Magistrat sich mit der Stadt Mühlheim in Verbindung setzt und sich über die Möglichkeit der Teilnahme an der Prüfung der Machbarkeit informiert“, erklärte WAM-Fraktionschef Jörg Schuschkow.

Den Grünen war dieser Antrag jedoch nicht konkret genug. Eine finanzielle Beteiligung an der Machbarkeitsstudie sei nicht möglich, erklärte Fraktionschef Friedhelm Duch. „Wir wollen wissen, was bei der Untersuchung herauskommt, und dann entscheiden“, sagte er. Ein starkes Commitment zur Wiederbelebung der Fährverbindung kam von der SPD-Fraktion. „Wir möchten keine Brücke in Maintal, um noch mehr Verkehr in unsere Stadt zu holen. Wir wollen eine Fähre haben“, erklärte Sebastian Maier. Die Machbarkeitsstudie der Bürgerinitiative (BI), die sich für eine Elektrofähre zwischen Dörnigheim und Mühlheim stark macht, habe überzeugt. Aus der Studie des Regionalverbands RheinMain, der mit Hanau, Maintal, Mühlheim und den beiden beteiligten Landkreisen die Machbarkeit einer Mainquerung zwischen Carl-Ulrich- und Steinheimer Brücke untersucht, wolle man daher aussteigen.

Ob das so einfach geht, stellte CDU-Fraktionschef Götz Winter in Frage. Zu viele „Wenns“ und zu wenig Zeit, bemängelte er an dem späten SPD-Antrag, der erst nach Beginn der Sitzung per E-Mail einging. „Wenn einer mit einer so grundsätzlichen Entscheidung an die Stadtverordnetenversammlung herantritt, muss er den Kollegen die entsprechende Zeit geben“, krisierte Winter die „Überrumpelung“.

Bürgermeisterin Monika Böttcher (parteilos) plädierte dafür, das Ergebnis der Machbarkeitsstudie des Regionalverbands abzuwarten. Sollte es hier nämlich keine Einigung auf einen Standort geben, hätte die Studie eine „Rückfallebene“ in Form einer Brücke für Fußgänger und Radfahrer, erklärte Böttcher und verwies auf die ohnehin schon angespannte Finanzlage, in der sie im Dezember den Haushalt für das kommende Jahr einbringen soll.

Hartmut König (Grüne), selbst Mitglied der BI Fähre Maintal/Mühlheim, beendete die Debatte mit einem Antrag zur Geschäftsordnung und beantragte die Schiebung des Tagesordnungspunkts in die nächste Sitzungsrunde, dem sich die Mehrheit anschloss. Das Thema wird also in der Sitzung am 11. Dezember wieder beraten.
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