Beim regelmäßigen Nähtreff im DRK-Familienzentrum ist jeder willkommen Nähen in geselliger Runde

Die elfjährige Hanna hat durch ihre Mutter Katja Wenzel, die zusammen mit Elfriede Dietz (Mitte) den Nähtreff im DRK-Familienzentrum leitet, das Nähen gelernt.

Langenselbold – „Nähen braucht Platz“, verdeutlicht eine Dame aus Langenselbold. Wenn sie zu Hause ihre Nähmaschine auspacke, sei das Esszimmer für Tage belegt. Beim Nähtreff im DRK- Familienzentrum möchte sie wissen, wie es sich dort mit der Logistik verhält. Mit vier Nähmaschinen ist der Raum gut ausgelastet. Bei Bedarf könne man auch in einen größeren Raum ausweichen, antwortet Fatima Gad, die seit 1. Januar die neue Leiterin des DRK-Familienzentrums ist. „Es ist gut, wenn es sich langsam entwickelt. Ich habe keine Probleme damit, dass die Gruppe noch so klein ist“, verdeutlicht Elfriede Dietz, die gemeinsam mit Katja Wenzel den Nähtreff leitet.

Entwickelt hat sich der Treff für alle, die gerne nähen beziehungsweise es lernen möchten und noch Unterstützung benötigen, aus „Hand-in-Hand helfen“, einer Flüchtlingsinitiative der evangelischen Kirchengemeinde Langenselbold. „Bis Ende November haben wir in der Gemeinschaftsunterkunft zusammen mit ukrainischen Flüchtlingen genäht. Für diese Menschen war es wichtig, ihre Kleidung auszubessern oder das, was sie vom Roten Kreuz bekommen haben, für sich passend umzuändern. Aber dann wollten wir den Nähtreff für alle öffnen und sind seit Dezember im DRK-Familienzentrum“, informiert Wenzel. Inzwischen besuchten jedoch viele Menschen aus der Ukraine Integrationskurse in Hanau und seien wohl deshalb nicht gekommen. „Beim letzten Mal waren auch einige Mütter mit ihren Kindern da, die schon mit dem Nähen angefangen haben“, berichteten die Initiatorinnen. Jetzt war nur Wenzels Tochter Hanna dabei. „Ich habe durch meine Mutter Nähen gelernt“, informierte die Elfjährige, die aus einem alten T-Shirt ein rundes Kissen schneiderte.

„Wir sind beide keine gelernten Schneiderinnen, aber wir haben eine Menge Praxiserfahrung und können uns gegenseitig helfen“, unterstrich Wenzel. Dietz gab zu, dass auch sie von den Ukrainerinnen noch ein paar Kniffe gelernt habe.

Neben dem Nähtreff sind noch weitere Gruppentreffs geplant. „Wir möchten das DRK-Familienzentrum bekannter machen und sind dankbar für neue Impulse aus der Bürgerschaft. Jeder kann sich hier einbringen“, unterstreicht Leiterin Gad. Künftig soll es noch mehr generationsübergreifende Treffen und generationsübergreifende Bewegungsangebote, beispielsweise Nordic Walking, geben. Geplant seien auch ein Kurs für gebärdengestützte Kommunikation und eine Neuauflage der Veranstaltung „Inklusion erlebbar machen“.

Der Nähtreff öffnet jeden ersten Mittwoch im Monat von 15 bis 18 Uhr seine Pforten. Eingeladen sind alle, die Spaß am Nähen in geselliger Runde haben. Bis zu vier Nähmaschinen können inklusive Material und Zubehö gestellt werden. Selbstverständlich ist es möglich, eigene Maschinen und Arbeiten mitzubringen.
 cra