Sechs Hektar belasteter Boden / Land zahlt mehrere Millionen Altdeponie Eisert wird zurückgebaut

Über mehr als 20 Jahre wurde auf der Deponie Eisert am Rande des Kraftwerks Staudinger tonnenweise Sondermüll entsorgt. Bild: PM

Großkrotzenburg – Auf der Deponie Eisert am Rande des Kraftwerks Staudinger wurden von 1952 bis 1978 zirka 1,5 Millionen Tonnen Abfall entsorgt – darunter Sondermüll wie chemische Reststoffe. Nun wird mit dem aufwendigen Rückbau der Deponie begonnen. Alleine die folgenden zwei Bauabschnitte werden das Land Hessen einen zweistelligen Millionenbetrag kosten.

Informationen zur Sicherung der Altdeponie Eisert lieferte nun Dr. Ulrich Langer, Projektleiter der HIM ASG. Das auf die Sanierung von Altlasten spezialisierte Unternehmen informierte im Umwelt- und Bauausschuss (UBA) über die folgenden Maßnahmen zur Sicherung des Bodens unter der Deponie Eisert. 2014 wurde mit der Planung für den Rückbau und die Sicherung auf dem Gelände begonnen. Der nun beginnende erste von zwei Bauabschnitten „wird voraussichtlich in drei Jahren abgeschlossen sein“, informierte Langer.

Weil auf der Deponie über Jahrzehnte als „gefährliche Abfälle“ eingestufter Sondermüll entsorgt wurde, könne das „Sickerwasser auf der Deponie zu einer Verunreinigung des Grundwassers führen“, erklärte Langer – „deshalb müssen wir jetzt etwas tun“. Im zentralen Bereich der Deponie seien vor allem Industrie- und Hausmüll sowie chemische Reststoffe entsorgt worden, während in den Randbereichen überwiegend Reifen und mineralisches Material zu einer starken Belastung des Bodens führten.

Die Firma HIM ASG übernimmt die Projektleitung der aufwendigen Sicherung einer Fläche von rund 60 000 Quadratmetern sowie der anschließenden Renaturierung des Bereichs. „In ungesichertem Zustand gelangt das Sickerwasser ins Grundwasser und weiter in den Main“, so Langer. Dieser Zustand bestehe im Prinzip bis heute, bestätigt Langer auf Nachfrage.

Das Sanierungsziel sei im Jahr 2014 von der hessischen Bodenschutzbehörde festgelegt worden und sehe die „Minimierung des Schadstoffaustrages unter einem verhältnismäßigem Mitteleinsatz“ vor. Schon „bei den früheren Erkundungen haben wir auf dem Grundwasser aufschwimmendes Öl festgestellt“, stellte Langer klar. Der Schadstoffaustritt über die Randbereiche sowie eindringendes Niederschlagswasser müsse zeitnah unterbunden werden, auch um „Ewigkeitskosten zu vermeiden“. Seit fast zehn Jahren ist HIM ASG im Bereich der Deponie tätig, um die Sicherung des Bodens vorzubereiten. In dieser Zeit seien unter anderem rund 100 000 Tonnen mineralisches Material aufgebracht worden, „um die Deponie befahrbar zu machen“. 2018 baute das Unternehmen einen eigenen Schiffsanleger am nahe gelegenen Mainufer, über den die Baustelle mit Material und Maschinen versorgt wird. „Lkw-Transporte werden lediglich für Restmengen nötig“, betonte Langer.

Der erste Bauabschnitt beinhalte unter anderem einen „Dammbau um die Deponie als Stand inklusive Bodenaustausch“ sowie die Errichtung einer „Arbeitsfläche für die Baugeräte“. Das Unternehmen rechne mit einer Fertigstellung des ersten Abschnitts im Juni 2026.

Unmittelbar danach gehe es mit den aufwendigen Abdichtungsarbeiten und den abschließenden Rekultivierungsarbeiten weiter, die laut Plan im Dezember 2028 abgeschlossen werden. Die Abdichtung erfordere das Einbringen von Stahlelementen in bis zu 15 Metern Tiefe. pb