Saskia Detering zeigt ihre Werke im Goldschmiedehaus Etwas andere Glücksbringer

Die Schmuckstücke sind aus verschiedenen Materialien gefertigt. Foto: pm

Hanau – Mit Glücksbringern werden oft kitschige Symbole assoziiert. Die von Saskia Detering im Foyer des Goldschmiedehauses gezeigten Schmuckstücke bedienen sich einer ganz anderen Formensprache: „Ich wollte das [Kitschige] nicht reproduzieren, sondern eigene Motive entwickeln mit den mir zur Verfügung stehenden Mitteln: Farbkomposition, Staffelung von Volumen, Montagetechniken, Abstufung von Eindeutigkeit“, sagt Detering laut Mitteilung des Goldschmiedehauses.

Einige der gezeigten Schmuckstücke haben eine Nummer zum Thema, eine Anspielung auf Glückszahlen. Ein anderes wiederkehrendes Motiv ist der Schneemann mit der konstant dreiteiligen Silhouette, die ganz unterschiedlich plastisch gestaltet eine abwechslungsreiche Variation erreicht. Detering baut, wie sie es formuliert, Schmuck und Objekte aus unterschiedlichsten Metallen, Holz, Schmucksteinen, Stoff, Bein, Glas, Kunststoff sowie Keramik, die sie meist kombiniert und häufig bemalt. Die Zeugnisse des Gießens oder Treibens, Modellierens oder Montierens, Schmiedens oder Schweißens, Emaillierens oder Bemalens verdeutlichen gerade auch in ihrer Überlagerung die Prozesse am fertigen Stück. Beim genauen Hinschauen findet sich in jedem Stück die Geschichte seiner Entstehung, wobei offenbleibt, woher die einzelnen Materialien stammen und wie alt sie sind. Die Talismane wirken wie Artefakte vergangener, fremder oder imaginärer Kulturen und strahlen etwas Geheimnisvolles aus. Der Referenzrahmen, was ein Schmuckstück zu einem Glücksbringer macht, ist nicht offensichtlich.

Saskia Detering, geboren 1978, studierte von 2001 bis 2005 Metallgestaltung an der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst bei Werner Bünck und Georg Dobler in Hildesheim, wo sie bis heute lebt. Die freischaffende Künstlerin stellt regelmäßig im In- und Ausland aus und hatte bereits 2017 eine größere Ausstellung im Goldschmiedehaus. Ihre Werke finden sich in öffentlichen und privaten Sammlungen.

Führungen finden am 10. April und 15. Mai jeweils um 15 Uhr statt, Eintritt inklusive Führung sechs Euro. Die Ausstellung läuft bis 15. Mai. Sie ist Dienstag bis Sonntag von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Es gelten 3G und Maskenpflicht.
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