Maintaler stimmen über Skulptur ab Ein Pinguin als Vielfalt-Wächter

So soll sie aussehen: In einer Online-Befragung hat fast die Hälfte von 300 Teilnehmern für die Skulptur „Pinguin als Vielfalt-Wächter“ gestimmt. Bild: pm

Maintal – Ein Pinguin in Maintal – dass diese Verbindung überrascht, zeigten die Reaktionen in den politischen Gremien und den Maintaler Facebook-Gruppen.

Trotzdem hat sich die Vogelskulptur in einer Online-Umfrage der Stadt gegen zwei weitere Entwürfe durchgesetzt. Per Mehrheitsentscheid haben die Teilnehmer für das zur Wahl gestellte Kunstwerk „Pinguin als Vielfalt-Wächter“ votiert, das links vor der Maintal-Halle in Dörnigheim Stellung beziehen soll. Die Installation ist die dritte im Stadtgebiet und Teil des Projekts „Kunst im öffentlichen Raum“. Das Bürgervotum wurde der Stadtverordnetenversammlung vorlegt, die dem Mehrheitsentscheid folgte und den Pinguin beschloss.

Dass sich nur 300 Bürger an der Umfrage beteiligt haben, sorgte in den Maintaler Facebook-Gruppen für Diskussionen. Bei der Bürgerbeteiligung sei „noch Luft nach oben“, gab Erster Stadtrat Karl-Heinz Kaiser bei der Präsentation der Magistratsvorlage in der Stavo zu. 138 Stimmen hatten sich in dem Online-Votum für den flugunfähigen Vogel ausgesprochen. Damit lag die Bürgerbeteiligung laut Stadt höher als bei den vorangegangen Umfragen zu den Kuntswerken in Bischofsheim und Wachenbuchen.

Initiiert hat die Skulptur wie schon die beiden Installationen „Touching Voltage“ vor der evangelischen Kirche in Alt Bischofsheim und die spiegelnden Steine mit dem Namen „Glacial Erratic“ vor dem Bürgerhaus Wachenbuchen die Stadtleitbildgruppe „Maintal kulturell“ in Zusammenarbeit mit dem städtischen Kulturbüro. Zur Auswahl gestanden hatten außerdem noch zwei Konzepte mit den Namen „zusammen wachsen“, bestehend aus drei aus der Wiese sprießenden, bunten Metallkelchen, und ein in unterschiedlichen Farben schimmernder Spiegel mit dem Titel „Das Maintaloskop“.

Abgestimmt werden konnte auf einem Online-Portal, über die städtische Webseite und QR-Codes auf Plakaten. Auch per Wahlzettel konnte man sein Votum bei zwei städtischen Veranstaltungen abgeben. Dennoch fiel die Beteiligung mit rund 300 Maintalern eher dürftig aus.

Diskussionen gab es in der Stavo keine. Im vorberatenden Sozialausschuss hatte die Vorlage für Gelächter gesorgt – wohl, weil die Ausschussmitglieder Maintal nicht mit einem Pinguin in Verbindung bringen konnten. Die Skulptur des Künstlers Jiri Grabmüller soll „ein Symbol für die Vielfalt auf unserem Planeten sein und den Platz vor der Maintalhalle bewachen“. Sie kostet 18 000 Euro, die bereits im Haushalt 2021 eingestellt worden waren. Die Statue des nordischen Zuwanderers ist aus Beton, 1,40 Meter hoch und soll in eine Mauer vor der Maintal-Halle eingelassen werden. Sie soll nicht nur zum Verweilen und zur Begegnung einladen, sondern in seiner Andersartigkeit in der fremden Umgebung vor allem auch Toleranz anmahnen.
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