Der Hessische Bibliothekspreis 2022 an die Stadtbibliothek Hanau wurde Oberbürgermeister Claus Kaminsky bereits per Mitteilung während des Hessischen Bibliothekstages Anfang Mai avisiert, allerdings nur virtuell. Unter dem Motto des Bibliothekstags „Aufbruch in die Veränderung – Bibliotheken als Orte der Zukunft“ wurde die Stadtbibliothek insbesondere für ihre Qualität als „Dritter Ort“ ausgezeichnet. „Dritte Orte“ sind niedrigschwellige und identitätsstiftende Treffpunkte auf lokaler Ebene – neben dem Zuhause („Erster Ort“) und dem Arbeitsplatz („Zweiter Ort“).
„Vor einiger Zeit“, stellte Oberbürgermeister Claus Kaminsky bei seiner Begrüßung fest, „hätten irrlichternde Zeitgenossen das Ende der Bibliotheken prognostiziert. Sie haben sich gründlich geirrt. Im Gegenteil, mit neuen Konzepten und Ideen hat sich die Stadtbücherei in Kooperation mit anderen Akteuren im Kulturforum immer weiterentwickelt.“ Es sei ein „herausragender Ort und eine gelungene Verbindung zwischen Konsum und Kultur inmitten der Stadt“ geschaffen worden. „Beim Beschluss, das Kulturforum in das Konzept der Innenstadtumgestaltung einzubeziehen, sein man „vorsichtig optimistisch“ gewesen, die Besucherzahlen von 440 000 Menschen pro Jahr hätten die Erwartungen „massiv übertroffen“.
Der Rathauschef lobte das gesamte Team des Kulturforums mit Leiterin Beate Schwartz-Simon an der Spitze, ohne deren immensem Einsatz der Erfolg der Bibliothek insgesamt und die hohe Auszeichnung nicht möglich wären. „Mit dem Kulturforum Hanau wollten wir einen zentralen Ort des Wissens, Lernens, der Kreativität und des Austauschs in Hanau schaffen. Ich denke, das ist uns gelungen.“ Die Stadtbibliothek habe ihre Arbeit und ihre Angebote mit dem Umzug in das Kulturforum Hanau konzeptionell neu ausgerichtet und den Transformationsprozess zum sogenannten „Dritten Ort“ bereits sehr erfolgreich beschritten, betonte Kaminsky.
Rund „40 Millionen Euro schütten die Sparkassen-Stiftungen in Hessen-Thüringen jedes Jahr für ausgewählte Projekte aus“, stellte Matthias Haupt von der Kulturstiftung fest, wobei großer Wert gelegt werde auf Leseförderung, um allen gesellschaftlichen Schichten eine Teilhabe am öffentlichen Leben zu ermöglichen.
„Nach fünf Minuten war klar, wer den Hessischen Bibliothekspreis 2022 bekommt“, berichtete Sylvia Beiser vom Landesverband über die Jurysitzung: „Die professionelle Präsentation und die Inhalte, die darin transportiert wurden, haben das Gremium sofort überzeugt.“
tse