Burgfest in Schlüchtern

Foto: privat

Auch in diesem Jahr öffnet die Burg Brandenstein in Stadtzentrum von Schlüchtern zum Tag des offenen Denkmals – also am Sonntag, den 08. September - wieder ihre Tore.

Die Burganlage stammt in ihren Ursprüngen bereits aus dem 13. Jahrhundert und wurde schon früh ein Lehen der Herren von Hanau. Aber als im frühen 16. Jahrhundert hier der Ritter Mangold von Eberstein lebte, wurde die Burg auch als “Raubritternest” genutzt. Eberstein hatte nämlich eine Fehde gegen die Stadt Nürnberg ausgerufen und über Jahre Nürnberger Reisende überfallen, ausgeraubt und erst gegen Lösegeldzahlung wieder freigelassen.

Der Beginn dieser Auseinandersetzung jährt sich dieses Jahr zum 500. Male! 1522 wurde die Burg dann von einem Kontingent des Deutschen Reiches erobert und unbrauchbar gemacht. Die heutige Anlage geht auf die Neubaumaßnahmen im letzten Drittel des 16. Jahrhunderts zurück. Seither ist die Burg Brandenstein, die eigentlich ein kleines Schloss ist vor größeren Schäden verschont geblieben. Lediglich einige Feuer haben über die Jahrhunderte etwa Dachstühle beschädigt und tw. auch Baumaßnahmen erfordert. In den letzten Jahren erfolgen intensive Sanierungsarbeiten an verschiedenen Gebäudeteilen der Burg.

Seit 1895 ist die Anlage in Besitz der Familie von Brandenstein-Zeppelin.

Die Tante des heutigen Burgherren Constantin von Brandenstein hat nämlich bereits seit 1970 eine private Sammlung hölzerner Haushalts- und Handwerksgegenstände eingerichtet, mit teils skurrilen wie einfallsreichen Stücken. Es finden sich unter gut 800 Einzelstücken selbstgeschnitzte Wäscheklammern oder etwa eine Mehlsackausklopfmaschine..............

Eine weitere interessante Sammlung dient dem Andenken an Dr. Philipp Franz von Siebold einem Ur-Ur-Großvater des Hausherren, der im Japan des frühen 19. Jahrhundert forschen und lehren konnte, obwohl eigentlich noch gar keine offiziellen Beziehungen zwischen den Deutschland und Japan gab. Siebold gilt bis heute als eine der bekanntesten ausländischen Persönlichkeiten in Japan.

Allenfalls gärtnerisch Interessierte kennen hier den Namen “Siebold”, denn zahlreiche gängige Gartenpflanzen stammen ursprünglich aus Japan und wurden teils von Siebold selbst hier in Europa eingeführt. Zu nennen wären etwa Forsythien, Weigelien, Funkien oder Hortensien, aber auch Schlingknöterich, Blauregen und Schwarzäugigen Susanne...............

Es finden zwischen 11.00 und 17.30 Uhr nach Bedarf kostenlose Führungen zur Geschichte der Burganlage und ihrer Bewohner, durch das Holzgerätemuseum und die japanische Siebold-Sammlung statt.

Zur Verköstigung wird Brandensteiner Bratwurst, diverse Getränke sowie Kaffee und Blechkuchen angeboten.

Als besonderes Angebot finden diese Jahr auch noch zwei geologisch-landschaftskundliche etwa einstündige Exkursionen durch den Brandensteiner Wald statt. Es werden vor allem Aufschlüsse des hier vorkommenden Unteren Muschelkalkes besucht. Treffpunkt ist 10.00 und 14.00 Uhr jeweils das äußere Burgtor der Burg Brandenstein. Veranstalter ist Joachim Himßler aus Hutten.