Die Gemeinde in Roßdorf braucht Geld für die Sanierung der Konstruktion Ideen für Finanzierung gesucht

Fast ein Jahrtausend alt: die Roßdorfer Michaelskirche, deren Dach nicht so beschaffen ist, dass es noch viele weitere Jahrzehnte überstehen wird. Bild: Holger Grob (PM)

Bruchköbel – Den Roßdorfern liegt ihre mehr als 950 Jahre alte Michaelskirche offensichtlich sehr am Herzen. Mehr als 50 Gemeindemitglieder sind der Einladung des Kirchenvorstands zu einem Informationsabend in die Kirche gefolgt. Der Grund für die Zusammenkunft war ein trauriger: Das Dach der Kirche hat einen Schaden und muss dringend erneuert werden. Laut Experten ist die dauerhafte Tragfähigkeit der Konstruktion nicht gewährleistet.

Erste Schätzungen legen nahe, dass die Kirchengemeinde rund 500 000 Euro braucht, um das Dach zu sanieren und auch noch die Fassade zu erneuern, was sich anbietet, da ohnehin ein Gerüst für die Dachsanierung gestellt werden muss. Und das Gerüst ist mit Abstand einer der größten Posten.

Schon 2019 hatte ein schwerer Sturm einige der Schieferplatten heruntergeweht. Bei der Reparatur stellten Fachleute fest, dass die Lattung für das Dach eigentlich viel zu dünn und die Nägel, die beim Aufbau verwendet wurden, viel zu lang waren. Viele der eisernen Stifte blickten rückseitig der Lattung wieder heraus und sind offenbar stark verrostet. Die niederschmetternde Diagnose: Das Kirchendach hat keine dauerhafte Tragfähigkeit! Eher früher als später sollte es erneuert werden.

Beim Informationsabend in der Kirche ging es vor allem um eine Frage: Wie kann die Gemeinde eine halbe Million Euro generieren, um ihr Gotteshaus, im Übrigen eines der ältesten im gesamten Main-Kinzig-Kreis, langfristig zu erhalten. Bei der Fragerunde brachten sich die Roßdorfer aktiv ein. Mit Freude konnte der Kirchenvorstand feststellen, dass sich einige Menschen bereits im Vorfeld der Versammlung ernsthafte Gedanken über Spendengenerierung und Aktionen gemacht hatten. „Das Schwarmwissen der Gemeinde und der Roßdorfer ist unverzichtbar. Ein solches Projekt kann nur mit den Roßdorfern gelingen“, meinte Pfarrerin Christine Binder, die gemeinsam mit Kirchenvorsteherin Pia Bedürftig moderierte. So soll zum Beispiel ein mehrere Generationen umspannendes Theaterprojekt gegründet werden. Ziel der Initiative sei es neben Geld in die Kasse zu bringen, Kirche erlebbarer zu machen. Der Vorschlag erntete

Im Kirchenvorstand ist man sich darüber im Klaren, dass es nicht die eine große Aktion sein wird, mit der man die Kirche sanieren kann. Vielmehr sollen es zahlreiche kleine Projekte sein, die zur Rettung der Kirche beitragen.

Zum Gottesdienst in der Kirche, im Gemeindehaus und im „Kleinen Hofladen“ an der Kirchstraße in Roßdorf liegen jetzt Ideenzettel aus. Hier sei jeder eingeladen, Ideen zur Spendengenerierung festzuhalten und im Gemeindebürobriefkasten des Pfarrhauses einzuwerfen.
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