28 Menschen wurden von hier deportiert und ermordet. Bürgermeister Stefan Erb und Stadtverordnetenvorsteher Christian Scholz waren zur offiziellen Eröffnung anwesend.
Es sind die einzelnen Schicksale von Menschen, die in Erlensee zu Hause waren und deren Geschichte bis zu ihrer Verschleppung aufgezeigt wird. Ein Foto zeigt die junge Hannelore Stein, freudig am Bahnsteig in Hanau, vor ihrem Abtransport 1942. Sie glaubte an einen Arbeitseinsatz und kam nie wieder zurück. Die drei Brüder Ludwig, Siegfried und Julius Lilienfeld aus Rückingen haben die Nazizeit nur überlebt, weil sie mit christlichen Frauen verheiratet waren. Zwölf Menschen aus Langendiebach, 16 aus Rückingen wurden ermordet.
„Die einzelnen Tafeln müssen nicht erklärt werden, denn sie sprechen für sich. Es ist schwer, über die ungeheuerlichen Verbrechen und Gräueltaten zu sprechen“, sagte Hirchenhain, der die Ausstellung in Zusammenarbeit mit dem Erlenseer Geschichtsverein und den Kirchen erstellt hat. Sie gibt einen Überblick über die Geschichte der Juden, Stätten der Erinnerung, die Deportation, und die Schritte in die Vernichtung. „Die Fotos und Geschichten sollen aufrütteln und in den aktuellen Krisenzeiten aufzeigen, wie schnell Stimmungsmache, Hass und Hetze zu vorschnellen Verurteilungen und Verfolgung führen kann“, kommentiert Bürgermeister Stefan Erb. Vor dem Hintergrund des Nahost-Krieges und der antisemitischen Hetze sollen die Dokumente dazu beitragen, aus der Geschichte Lehren zu ziehen und im Umgang miteinander menschlich zu bleiben.
jow