Unterricht an der Grundschule am Eulenhof in Container ausgelagert Bauarbeiten dauern ein Jahr länger

Links das Flachdach-Gebäude der Eulenhof-Schule, das saniert wird, rechts der Hochbau der Georg-Büchner-Schule. Durch ihre Nähe ist die Nachbarschule unmittelbar vom Baulärm betroffen. Bild: pm

Erlensee – An der Schule am Eulenhof an der Langendiebacher Straße sind seit Monaten umfangreiche Sanierungsarbeiten zur Modernisierung in Gange, die in insgesamt vier Bauabschnitten vollzogen werden. Dabei wird das in die Jahre gekommene Gebäude praktisch komplett entkernt. Bislang wurden Infrastrukturarbeiten ausgeführt, berichtet nun der Kreis auf Anfrage.

Die Eulenhofschule, Baujahr 1965, ist aus der Georg-Büchner-Grund-/Haupt- und Realschule hervorgegangen. Das Ensemble besteht aus vier Trakten, die alle in eingeschossiger Flachdachbauweise errichtet wurden und mit Pausengängen verbunden sind. Der Main-Kinzig-Kreis als Schulträger will mit dieser Investition die Bildungseinrichtung auf einen zeitgemäßen Stand bringen. Dafür sind viele Arbeitsschritte erforderlich: Die energetische Sanierung (Fassade, Fenster), brandschutztechnische Sanierung und der Ausbau der Mensa mit einer Ausgabeküche sind die wichtigsten Vorhaben. In diesem Zuge muss auch das komplette Flucht- und Rettungswegesystem überarbeitet werden.

Nach Auskunft der Kreisverwaltung wurden zunächst die Heizungs-, Strom-, Wasser und Abwasserleitungen ertüchtigt beziehungsweise erneuert. Auch neue Glasfaserleitungen müssen innerhalb der Schule verbaut werden für den digitalen Unterricht, und um eine stabile Internet-Verbindung gewährleisten zu können. „Aktuell sind die Rückbauarbeiten – die Entkernung – in Gange.“

Zudem wurde eine Baustraße zum so genannten F-Bau notwendig, der zuletzt für die Hortbetreuung genutzt wurde mit Küche, Speiseraum und drei Klassenräumen. „Sie war in dieser Form nicht geplant“, heißt es aus dem Kreishaus. „Ursprünglich sollte die Zufahrt über das Gelände der Büchnerschule erfolgen, aber aus Sicherheitsgründen wurde umgeplant über einen angrenzenden Fußweg.“ Während der Gebäudesanierung wird eine Containeranlage mit acht Räumen gestellt; die bisherige Nutzung ist dorthin ausgelagert, erläutert der Kreis. Aktuell besuchen 339 Kinder die Eulenhofschule, inklusive jener des Vorlaufkurses: ein vorschulisches Angebot für Kinder, die bei der Schulanmeldung noch nicht genügend Deutschkenntnisse vorweisen können. Die Bauarbeiten werden während des laufenden Schulbetriebs ausgeführt. Schulleiterin Ines Rahner berichtet, wie sich dies im Alltag beziehungsweise auf den Unterricht auswirkt: „In den Sommerferien 2023 zogen vier Klassen und der Betreuungsverein Eulennest in das Containergebäude auf dem Gelände der Georg-Büchner-Schule um. Die Kinder, die vom Schulgelände zum Containergebäude wollen, müssen durch einen ‘Löwengang’ laufen, der über das Gelände der Georg-Büchner-Schule bis zum Containergebäude führt.“

Zunächst wurde laut Rektorin jenes Gebäude saniert, „in dem wir in den letzten Jahren immer wieder eine unerträgliche Geruchsbelästigung hatten. Die Arbeiten haben Mitte November begonnen. Seit den Weihnachtsferien nehmen wir keine Bautätigkeiten mehr wahr“. Vor den Weihnachtsferien sei es zeitweise immer wieder sehr laut gewesen, etwa durch von Presslufthammer und Schlagbohrer verursachten Lärm. Davon sei jedoch am meisten die Georg-Büchner-Schule betroffen, da das zu sanierende Gebäude direkt an den Hochbau der benachbarten Gesamtschule grenze.

Zudem sei seit Sanierungsbeginn der „Eulennest-Garten“ gesperrt, sagt Rahner. „Dort sind unsere schönsten Spielgeräte. Wir hoffen, dass die Kinder den Garten bald wieder benutzen können.“

Als nächstes stehen Rohbauarbeiten an, informiert der Schulträger als Bauherr, der im Oktober 2022 für die Maßnahme acht Millionen Euro veranschlagt und ein Ende für 2027 angestrebt hatte. Bezüglich Zeit- und Kostenplan informiert er jetzt, dass die vorgesehene Fertigstellung des ersten Bauabschnitts im Sommer 2025 nicht mehr zu halten sei.

„Derzeit gehen wir von einer Verzögerung von etwa einem Jahr aus.“ Außerdem werde es „aufgrund begrenzter Finanzmittel und der dadurch notwendigen Priorisierung der zahlreichen Baumaßnahmen zu Verzögerungen bei den Ausschreibungen kommen“. Eine belastbare Prognose zur Kostenentwicklung sei laut Kreis aktuell nicht möglich.
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