Weihnachtsspende statt Präsente

v.l.n.r.: Stephan Hemberger (Leiter Wohnstift Hanau), Silvia Fuß (Teamleiterin EPP-Team), Bernd Schneider (Geschäftsführer Kreiswerke Main-Kinzig), Ellen Sauer und Heike Heil (LaLeLu e. V.).

Foto: Axel Häsler (Alten- und Pflegezentren des MKK)

Kreiswerke Main-Kinzig unterstützen regionale Institutionen mit 2.500 Euro Gelnhausen

Die Kreiswerken Main-Kinzig verzichten zur Weihnachtszeit traditionell auf Geschenke für ihre Geschäftspartner. Stattdessen unterstützt der regionale Versorger gemeinnützige Einrichtungen oder soziale Projekte mit einer Spende. Zum Jahresende übergab das Unternehmen jeweils 1.250 Euro an das „Expertenteam Palliative Pflege (EPP-Team)“ am Wohnstift Hanau und den Verein LaLeLu aus Bruchköbel-Rossdorf. Kreiswerke-Geschäftsführer Bernd Schneider hatte in diesen Tagen die Vertreter beider Institutionen eingeladen und den symbolischen Spendenscheck überreicht.

Zahlreiche Ehrenamtliche engagieren sich in der Region mit viel Engagement in den unterschiedlichsten Bereichen. Dass sie sich für die Gesellschaft einbringen, ist für sie ganz selbstverständlich: einfach Ehrensache! Für Bernd Schneider, den Geschäftsführer der Kreiswerke Main-Kinzig, ist es ebenso Ehrensache, lokale Einrichtungen zu unterstützen, die von diesem außerordentlichen Engagement leben. In diesem Jahr hat sich der Energieversorger für zwei emotional besonders geforderte Einrichtungen entschieden: das „Expertenteam Palliative Pflege (EPP-Team)“ am Wohnstift Hanau und LaLeLu e. V. aus Bruchköbel-Rossdorf. Emotional deshalb, weil die Menschen in beiden Einrichtungen professionell und mit sehr viel Herz und Mitgefühl schwerst kranke, sterbende Menschen – sogar Kinder - und deren Angehörige begleiten. „Gerade zum Jahreswechsel wollen wir an die Menschen denken, deren Lebensumstände sie an einen Punkt geführt haben, an dem sie aufgefangen und begleitet werden müssen“, betont der Geschäftsführer der Kreiswerke bei der Spendenübergabe.

 

Seit 2010 ist LaLeLu als gemeinnütziger Verein tätig, der sehr liebevoll Familien mit unheilbar kranken und verstorbenen Kindern begleitet. Hier sind haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter tätig, die eine strukturierte und qualifizierte Ausbildung in der Krisen-, Sterbe- und Trauerbegleitung durchlaufen haben. Mit ihrer Präsenz und allem voran ihrem Mitgefühl stehen sie den kranken Kindern mitsamt deren Geschwisterkindern und den Eltern zur Seite. „Die Geschwisterbegleitung hat einen sehr großen Stellenwert bei uns. Die Geschwister aus dem Alltag heraus zu holen, etwas Schönes zu unternehmen, Ansprechpartner für ihre Sorgen und Ängste zu sein, ist uns wichtig“, erklärt Heike Heil, Vorstandsvorsitzende des LaLeLu e. V. Mit der Spende möchte der Verein gerne die Jugendgruppe in seinem „Begegnungsgarten“ unterstützen. Vor knapp zwei Jahren hat LaLeLu ein großes Gartengrundstück in Bruchköbel-Niederissigheim gepachtet. Hier wurde gemeinsam mit den betroffenen Familien ein Bereich für die verstorbenen Kinder eingerichtet – der Erinnerungsgarten. Auf dem Grundstück gibt es Nestschaukeln sowie Hängematten und einen Bachlauf, der zu einem Teich führt. Eines von vielen anstehenden Projekten dort ist ein behindertengerechter Sinnespfad. Einmal im Monat treffen sich die Familien im Begegnungsgarten. Hierzu sind immer auch Menschen eingeladen, die Interesse an der Arbeit des Vereins haben.

„Die letzte Phase im Leben eines Menschen ist eine einmalige“, weiß Silvia Fuß vom Expertenteam Palliative Pflege (EPPH-Team) am Wohnstift Hanau. Die Würde des Menschen zu schützen und zu achten, gilt in allen Lebensphasen - auch für den Sterbeprozess als letzten Teil des Lebens. Um diesem Prinzip gerecht zu werden, wurde im Jahr 2017 eine Kooperation zwischen dem Verein Palliative Patientenhilfe Hanau e.V. und den Alten- und Pflegezentren des Main-Kinzig-Kreises geschlossen und das Expertenteam Palliative Pflege (EPP-Team) geschaffen. Mitglieder des EPP-Teams stehen sterbenden Menschen, ihren Angehörigen und dem Pflegepersonal in der letzten Lebensphase zur Seite. Dabei fungiert das Team als Schnittstelle zwischen Pflegepersonal, behandelnden Ärzten und allen am Versorgungsprozess beteiligten Personen. „So kann eine 24-stündige ärztliche Rufbereitschaft sichergestellt werden“, ergänzt Fuß. Im Rahmen der Palliativversorgung werden die Menschen als Gäste ganzheitlich versorgt. Konkret heißt das, dass die Sterbenden würdevoll mit ihren physischen, psychischen, sozialen und spirituellen Belangen begleitet werden. Um bis zu dreizehn Gäste, die an einer unheilbaren Erkrankung leiden, und deren Familien kümmert sich das Personal mit sehr viel Wärme und Mitgefühl. Mit dem Spendengeld will das Palliativteam sein Angebot mit verschiedenen Maßnahmen auf weitere Pflegeeinrichtungen des Kreises ausweiten.

Bernd Schneider sei durchaus bewusst, dass während der Zeit des Abschiednehmens und der Trauer Geld keine Rolle spiele. „Aber wir können einfach jemandem eine kleine Freude bereiten, mit einer kleinen Aufmerksamkeit helfen. Und wir bringen damit unsere aufrichtige Wertschätzung für die Leistung der begleitenden Personen zum Ausdruck“, erklärt er die Beweggründe für die Weihnachtsspende.