Im Traditionsgeschäft Uhren Thurner übernimmt dritte Generation das Steuer Gefragt in der ganzen Region

Bringen Uhrwerke wieder zum Laufen: Kristin und Moritz Weitzel (rechts) übernehmen nun das Geschäft von Hagen Thurner und seiner Frau Andrea. Foto: Reus

Obertshausen – Wenn die geliebte Uhr nach Jahren das Ticken einstellt, dann sind häufig Profis gefragt. Obertshausen hat mit Uhren Thurner ein Fachgeschäft, das auch geliebte Familienerbstücke wie beispielsweise Standuhren in Gang setzt. Dort übernimmt mittlerweile die dritte Generation das Geschäft.

Begonnen hat alles vor ziemlich genau 61 Jahren, als Uhrmachermeister Herbert Thurner und seine Frau Valerie das erste Mal die Türen des Geschäftes an der Lämmerspieler Straße öffneten. 1974 zog das Geschäft in die heutigen Räumlichkeiten an der Beethovenstraße. Die zweite Generation folgte mit Sohn Hagen Thurner. Er arbeitete seit 1975 im Betrieb mit, machte 1982 seine Meisterprüfung. Vor 23 Jahren übernahm er dann schließlich den Uhren-Fachladen. 1984 zog es auch Hagen Thurners Schwester Elke Will in das Team, seine Ehefrau Andrea Thurner ist seit 1992 mit an Bord.

Nun hat die dritte Generation um Tochter Kristin Weitzel und Schwiegersohn Moritz Weitzel das Unternehmen übernommen. „Ich helfe jetzt nur noch ab und zu im Geschäft aus“, sagt der 65-jährige Hagen Thurner. Tochter Kristin Weitzel war schon früh klar, dass sie die Familiengeschichte fortsetzen will. 2005 begann sie ihre Ausbildung in dem Fachgeschäft, ging an eine Berufsschule für Uhrmacher in Würzburg. Dort lernte sie ihren Ehemann Moritz Weitzel kennen, dessen Herz auch für die feine Handwerkskunst schlägt.

Die Nachfrage nach einem Uhrmacher sei nach wie vor sehr groß, weiß Hagen Thurner. Gerade weil es immer weniger Fachgeschäfte gibt, profitiere der Laden der Familie zunehmend. Mittlerweile kommen die Kunden auch von weiter her, aus Frankfurt und darüber hinaus. Denn bei den Uhrenmacher an der Beethovenstraße werden nicht nur Quarz-Armbanduhren verkauft und repariert, sondern auch mechanische Uhren zum Aufziehen wie Wand- oder Standuhren, die oftmals auch einen großen ideellen Wert für Menschen haben. Das sei auch ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber der großen Konkurrenz aus dem Internet, die diesen Rundum-Service nicht anbiete, meint Kristin Weitzel.

Kniffelig werde es für die Profis dann, wenn schon jemand am Uhrwerk selbst rumgebastelt habe. „Dann muss man unter Umständen alles komplett neu machen“, sagt Thurner. Auch die Corona-Pandemie sei eine Herausforderung, allerdings habe man sie als Handwerksbetrieb bisher gut überstehen können. „Wie jetzt hatten wir auch schon zu Beginn der Pandemie einen Tisch draußen“, sagt Kristin Weitzel, „dann haben wir die Leute einfach draußen bedient, das war natürlich nicht immer angenehm in der Kälte“, sagt die 34-Jährige Chefin. Sie wolle in der Zukunft weiter auf die gute Zusammenarbeit mit den Stammkunden setzen, die auch während der Pandemie dem Traditionsgeschäft die Treue gehalten haben. Infos im Internet auf der Seite uhren-thurner.de

VON LUKAS REUS