Rund 50 Mädchen nutzen die Angebote Girls’ Planet beschert einen ereignisreichen Tag

Das Erlernen der Technik für das Fahren mit Longboards und Skateboards war nur eines der vielen Angebote beim Mädchen-Aktionstag der städtischen Jugendförderung. Foto: pro

Obertshausen (pro) – Immer wieder dringen flotte, südamerikanische Rhythmen durch den Raumteiler in den hinteren Teil der Mehrzweckhalle. Dazu tönt ein Stampfen und Springen im Takt der Musik herüber. Keine Frage – Tanzen ist Mädchensache, und auch wenn auf dem „Girls’ Planet“ Jungs zugelassen wären, würde doch nur Gernot die bewegungsreichen Choreographien interpretieren.

Gernot Stemper gehört zu den raren männlichen Wesen und zu den externen Mitarbeitern der Aktion in der Turnhalle der Joseph-von-Eichendorff-Schule. Er ist bei den Kindern von der Waldschule und von vielen Ferienspielen her bekannt wie ein bunter Hund. Bei der 18. Ausgabe des „Planets“ präsentiert er sich als Zumba-Lehrer, vermittelt schnelle Schritte und Tänze mit bunten Tüll-Tüchern.

Fast 50 Schülerinnen sind der Einladung der städtischen Kinder- und Jugendförderung gefolgt, und sportliche Angebote sind vor allem bei den etwas älteren der jungen Damen gefragt. Auf dem Schulhof balancieren sie auf Longboards, den langgezogenen Skateboards. Die aufgemalten Straßen für die Verkehrserziehung und der glatte Asphalt eignen sich hervorragend für die Anfänger, das Gelände ist zudem ein bisschen abschüssig, was das Vorankommen auf den bunten Brettern fördert.

Mädchen haben schnell den Dreh raus

Ein Fuß über die Vorderräder aufsetzen, mit dem anderen Bein abstoßen, dann mit beiden Füßen draufstehen, aber zu einer Seite gewandt. Der Pädagoge Flo Gundrum aus Neu-Isenburg muss die Technik nicht lange vormachen, die Mädchen haben schnell den Dreh raus. Die weichen Bambus-Boards federn tüchtig, eignen sich also besser bei einem nicht so glatten Untergrund und für artistische Einlagen, erläutert Flo. Mit den härteren Glasfaser-Modellen erzielen die Könner hohe Geschwindigkeiten, mit bis zu 120 Kilometer pro Stunde rasen sie in Miami von den Hängen, während andere mit den Dingern cruisen und tanzen.

„Jungs geben an“, und das kann an diesem Tag nicht passieren, genießt die elfjährige Denice den Tag. „Hier haben wir keine Angst und trauen uns mehr“, formuliert die gleichaltrige Anna-Lena die Vorzüge, wenn die Girls mal unter sich sein können. Kai Hennig von der Jugendförderung hebt die spezielle Atmosphäre hervor, wenn nur Mädchen da sind und ohne kritischen Blick und Lästereien besserwissender Jungs kicken können. Kai hat das Programm zusammen mit Oliver Spahn, der neu im Team ist, erarbeitet.

Jugendzentrum verwandelt sich in den Ferien in eine Kochschule

Ein halbes Dutzend Mitarbeiter leitet die Workshops. Bei Monika Jentzsch kann man bunte Gummibänder fürs Armgelenk gestalten, daneben Motive aus Emaille-Pulver in einem Ofen brennen. Am Eingang liegen Utensilien zum Verkleiden bereit - für ein fetziges Foto mit der besten Freundin. Im Foyer laufen nonstop Hits mit den Stimmen junger Talente, in der zweiten Hallenhälfte werden im Wechsel mit Zumba Hip-Hop und Wendo, die Verteidigungsdisziplin für Frauen, geübt.

Diesmal waren es etwas weniger Teilnehmerinnen – vielleicht wegen einer ähnlichen Veranstaltung in einer Kirchengemeinde, mutmaßt Kai. Er lädt schon für die Herbstferien ein, wenn er das Jugendzentrum in eine Kochschule wandelt. In der zweiten Woche stehen ein Kreativtag und Ausflüge zur Auswahl, die auch tageweise gebucht werden können: Telefon 06104 7035602, -03 oder -05. Weitere Infos stehen im Internet unter http://kiju-obertshausen.de.