Meike Buchbinder neue Dirigentin des KKCO „Wir können viel von ihr mitnehmen“

Wechsel am Dirigentenpult: Meike Buchbinder (Mitte) übernimmt die musikalische Leitung des Katholischen Kirchenchors Obertshausen (KKCO) von Lucia Herdt-Oechler (rechts). Mit auf dem Bild ist die KKCO-Vorsitzende Katja Larbig. Foto: m

Obertshausen – Weißer Rauch stieg nicht auf und doch, die Obertshausener Katholiken haben eine neue Führung, zumindest die Singenden: Meike Buchbinder stellte sich beim Proben-Termin als neue Leiterin des Katholischen Kirchenchors Obertshausen (KKCO) vor. Nach der Ankündigung ihrer Vorgängerin Lucia Herdt-Oechler, den Taktstock abzugeben, hat der Vorstand intensiv und schließlich auch erfolgreich eine neue Dirigentin gesucht.

Der 29-jährigen Sauerländerin ist bewusst, dass sie in große Fußstapfen tritt. Längst hat sie vom hohen Beliebtheitsgrad der Rodgauerin erfahren. Doch sie bringt auch viel mit, kann mit gewichtigen Qualifikationen, Erfahrungen und Talenten wuchern. Meike Buchbinder stammt aus Menden in Nordrhein-Westfalen und nahm schon im Alter von 13 Jahren zum Klavier- auch professionellen Gesangsunterricht. Zwei Jahre lang erlernte sie zudem das Spiel an der Querflöte.

Neben der Schule absolvierte sie die Ausbildung zur C-Kirchenmusikerin und übernahm eine Chorleitung am Bodensee. Die junge Sopranistin beteiligte sich an mehreren Projekten, so im Ensemble des Landestheaters Detmold, bei den Eutiner Festspielen und mit der internationalen Chorakademie Lübeck. Bis heute ist sie Mitglied eines Barock-Trios. Seit Kurzem hat die Musikerin den Bachelor of Music mit Hauptfach Gesang in der Tasche, den sie an der Hochschule in Detmold errang. Ihre Ausbildung setzt sie privat mit Meisterkursen fort.

Jetzt möchte sie als freiberufliche Sängerin Fuß fassen, bildet mit einem Pianisten ein Lied-Duo und gibt Gesangsunterricht, teilweise online. Mit ihrem Verlobten lebt sie seit Mitte Oktober in Obertshausen, „zentral im Land, gut, um zu Konzerten und Theater zu kommen“, argumentiert sie. „Das Orgelspiel und die Chorleitung liegen mir am Herzen“, verrät sie. Die Arbeit mit der Gruppe im Pfarrsaal an der Franz-Liszt-Straße sei in der Corona-Zeit freilich schwierig.

„Von dem Chor habe ich nur Gutes gehört“, schmeichelt sie den Christen, schätzt deren Gemeinschaftsgefühl und Zusammenhalt. Vorsitzende Katja Larbig stellt die „Neue“ der Runde als „begeistert, offen und tatkräftig“ vor, „wir können viel von ihr mitnehmen“. Der KKCO sei durch die Pandemie derzeit auf kaum zwei Dutzend Aktive dezimiert, „wir müssen neu starten“, erklärt Larbig. Zeitweise mussten sie mit einem Abstand von vier Metern üben, nur ein Quartett durfte Gottesdienste mitgestalten. „Jetzt liegt die Teilnahme in der Verantwortung jeder und jedes Einzelnen.“ Fast alle im Saal wollen wieder zur Probe kommen, ergab eine Abfrage. Meike Buchbinder möchte die Stimmbildung und Arbeitskreis-Angebote ihrer Vorgängerin fortsetzen, das Repertoire für die Gottesdienste erweitern und ein Adventskonzert vorbereiten. Bis Ostern könnte der Chor wieder einsatzbereit sein – vielleicht darf nur eine kleine Besetzung die Stimmen erheben.

„Das grundlegende Bedürfnis zu singen begleitet mich schon mein Leben lang“, erzählt die Westfälin auf ihrer Internetseite und dankt für die „liebevolle Unterstützung meiner Eltern, die mir jede musikalische Ausbildung angedeihen ließen“. Zu weiteren Steckenpferden zählt sie lesen und Yoga.

Lucia Herdt-Oechler überreichte ihr zum Wechsel eine Stimmgabel. Offiziell soll die bisherige Dirigentin bei der Generalversammlung im Mai verabschiedet werden.
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