Der Kunde soll bei Safe Sun ein Solardach kaufen – und das Unternehmen liefert alles. Von Paneelen, die die Sonnenstrahlen einfangen, über den Wechselrichter, der den Gleichstrom vom Dach in Wechselstrom für den Netzstrom umwandelt für den Eigenverbrauch sowie Weiterleitung ins öffentliche Netz. Auch eine Wallbox fürs Aufladen des E-Autos ist im Programm. Stromspeicher für sonnenlose Tage gehören ebenfalls zum Sortiment des Unternehmens. „Zwei Tage nach Bestellung ist alles lieferbar“, versichert Miccele Accardo. Die folgende Installation erledigen entweder Safe-Sun-Mitarbeiter, besser, die Tochterfirma Safe Bau. Variante zwei: Die Installation erfolgt über einen Frankfurter Dachdeckerbetrieb, „mit dem wir Hand in Hand arbeiten“, wie es Tifrassi formuliert. Zum neunköpfigen Sun-Team gehören wiederum ein Projektleiter und ein Elektriker. Denn nur ein Fachmann darf bei einer PV-Anlage alle elektrischen Komponenten anschließen und diese final abnehmen. Ein großer Teil der Kunden zähle zur Generation 60plus, sagt der Geschäftsführer. Offenbar spielt die Erbschaft eine Rolle. „Diese wollen ihren Kindern etwas hinterlassen“, erklärt Tifrassi. Eine Wertsteigerung des Hauses also, die auch noch Umwelt und die Haushaltskasse schont. Denn der eigene Strom vom Dach ist billiger als der gekaufte. Zudem winken Vergütungen, wenn man seinen Solarstrom ins öffentliche Netz einspeist. So lukrativ die Geschäfte für Safe Sun scheinen – die internationalen Lieferketten sorgen für enorme Risiken. „95 Prozent der Materialien kommen aus Fernost“, sagt Accardo. Wenn dann das Leben stillsteht, wie in der Corona-Pandemie oder wegen des blockierten Suez-Kanals im Jahr 2021, explodieren hierzulande die Preise. Der Boom mit der Sonnenkraft hat auch Schattenseiten.
Von Steffen Gerth