Safe Sun baut Solaranlagen Die Kraft der Sonne

Mit grüner Energie: Die beiden Safe-Sun-Geschäftsführer Mohamed Tifrassi (links) und Miccele Accardo wollen PV-Anlagen auf die Dächer bringen. Bild: gerth

Obertshausen – Es gibt für Mohamed Tifrassi und Miccele Accardo schlechtere Zeiten, um dieses Unternehmen zu gründen. Die Solarbranche in Deutschland wächst. Und davon soll auch Safe Sun profitieren, 2023 von Tifrassi und Accardo gegründet. Vielleicht war die Bilanz des Vorjahres der Impuls für die beiden Obertshausener, mit Sonnenenergie ihr Geld zu verdienen. Das deutsche Ausbauziel für Solaranlagen betrug für 2023 zusätzliche neun Gigawatt (GW), das entspricht in etwa der Größe von 6300 Fußballfeldern. Das Ausbauziel war 109 Tage vor Jahresende erreicht. Nicht ganz 15 GW beträgt aktuell die Kapazität deutscher Solaranlagen, ab 2026 sollen jährlich 22 GW dazukommen, so der Plan des Bundeswirtschaftsministeriums. Freilich geht es dabei vor allem um Anlagen auf Äckern – aber auch auf deutschen Dächern wird immer mehr die Kraft der Sonne in Strom umgewandelt. Und das ist das Geschäft von Safe Sun. Das kleine Unternehmen mit Sitz im Gewerbegebiet „Samerwiesen“ will die Häuser im Kreis Offenbach mit Solardächern decken. Anfangs war Safe Sun noch als Subunternehmen für den deuschen Marktführer Enpal (Berlin) unterwegs, mittlerweile sind sie eigenständiger Dienstleister für Photovoltatikanlagen (PV). „Enpal vermietete lange die Anlagen, jetzt verkaufen sie auch. Wir verkauften von Anfang an“, erklärt Tifrassi.

Der Kunde soll bei Safe Sun ein Solardach kaufen – und das Unternehmen liefert alles. Von Paneelen, die die Sonnenstrahlen einfangen, über den Wechselrichter, der den Gleichstrom vom Dach in Wechselstrom für den Netzstrom umwandelt für den Eigenverbrauch sowie Weiterleitung ins öffentliche Netz. Auch eine Wallbox fürs Aufladen des E-Autos ist im Programm. Stromspeicher für sonnenlose Tage gehören ebenfalls zum Sortiment des Unternehmens. „Zwei Tage nach Bestellung ist alles lieferbar“, versichert Miccele Accardo. Die folgende Installation erledigen entweder Safe-Sun-Mitarbeiter, besser, die Tochterfirma Safe Bau. Variante zwei: Die Installation erfolgt über einen Frankfurter Dachdeckerbetrieb, „mit dem wir Hand in Hand arbeiten“, wie es Tifrassi formuliert. Zum neunköpfigen Sun-Team gehören wiederum ein Projektleiter und ein Elektriker. Denn nur ein Fachmann darf bei einer PV-Anlage alle elektrischen Komponenten anschließen und diese final abnehmen. Ein großer Teil der Kunden zähle zur Generation 60plus, sagt der Geschäftsführer. Offenbar spielt die Erbschaft eine Rolle. „Diese wollen ihren Kindern etwas hinterlassen“, erklärt Tifrassi. Eine Wertsteigerung des Hauses also, die auch noch Umwelt und die Haushaltskasse schont. Denn der eigene Strom vom Dach ist billiger als der gekaufte. Zudem winken Vergütungen, wenn man seinen Solarstrom ins öffentliche Netz einspeist. So lukrativ die Geschäfte für Safe Sun scheinen – die internationalen Lieferketten sorgen für enorme Risiken. „95 Prozent der Materialien kommen aus Fernost“, sagt Accardo. Wenn dann das Leben stillsteht, wie in der Corona-Pandemie oder wegen des blockierten Suez-Kanals im Jahr 2021, explodieren hierzulande die Preise. Der Boom mit der Sonnenkraft hat auch Schattenseiten.

Von Steffen Gerth