20 Jahre laufender Konzessionsvertrag Maingau Energie betreibt Heusenstammer Stromnetz

Die Stromkonzession für die Schlossstadt ist zu Beginn des Monats an die Maingau Energie mit Sitz in Obertshausen über gegangen. Bürgermeister Halil Öztas und Erster Stadtrat Uwe Michael Hajdu (von links) unterzeichneten kürzlich im Rathaus zusammen mit Vertretern des Unternehmens einen entsprechenden Vertrag, der 20 Jahre lang läuft. Foto: p

Heusenstamm (pro) – Die Stromkonzession für die Schlossstadt ist zu Beginn des Monats an die Maingau Energie mit Sitz in Obertshausen über gegangen. Bürgermeister Halil Öztas und Erster Stadtrat Uwe Michael Hajdu unterzeichneten kürzlich im Rathaus zusammen mit Vertretern des Unternehmens einen entsprechenden Vertrag, der 20 Jahre lang läuft.

 „Wir haben damit eine gute Entscheidung umgesetzt“, betonte der Rathauschef. Mittlerweile gebe es auch Rechtssicherheit, womit „jahrelange Streitereien“ vom Tisch seien: „Die EVO als bisheriger Versorger wird nicht dagegen vorgehen“. Neben Heusenstamm hätten auch Obertshausen und Hainburg Verträge mit der Maingau unterzeichnet, informierte Öztas.

Die Stadt sei an dem Unternehmen in der Nachbarstadt mit zwölf Prozent beteiligt, es betreibe bereits seit mehr als 100 Jahren das Gasnetz und sei auf dem bundesweiten Energiemarkt sehr erfolgreich. Die Maingau Energie dürfe nun im öffentlichen Verkehrsraum Stromleitungen verlegen und betreiben. Insgesamt gibt’s den Angaben der Stadtverwaltung zufolge im Stadtgebiet von Heusenstamm rund 73 Kilometer Mittel- und etwa 194 Kilometer Niederspanungsleitungen, 69 Ortsnetzstationen, 4300 Hausschlüsse und fast 10 700 Zähler. Die Stadt baue auf eine „partnerschaftliche Zusammenarbeit“, vor allem bei der Abstimmung von Baumaßnahmen. Für den Wechsel sprachen laut Öztas die Zusicherung, Netzstörungen und Entgelte gering zu halten, die Ämter bei der Erstellung und Verwirklichung von Energiekonzepten zu unterstützen.

Lange Vertragslaufzeit ist gute Voraussetzung

Die Maingau hat von der EVO knapp drei Viertel der Geschäftsanteile an der Mainnetz GmbH übernommen und den Sitz nach Obertshausen verlegt. Die lange Vertragslaufzeit sei laut Mainnetz-Geschäftsführer Dirk Schneider eine gute Voraussetzung, in Ausbau und technische Verbesserungen investieren zu können. Allein in diesem Jahr sollen 350 000 Euro investiert werden, etwa in den Abbau überflüssiger Strommasten oder Erneuerungen im Leitungsnetz für Solaranlagen und Ladestationen für Elektrofahrzeuge. Eine besondere Herausforderung stelle die Vernetzung und Steuerung von Stromerzeugern, Speichern und Verbrauchern dar.

Erster Stadtrat Hajdu blickte zurück auf den Wettbewerb der Anbieter, der fast drei Jahre angedauert habe. Die Verbraucher merkten von der Umstellung kaum etwas, es würden lediglich die Zähler abgelesen. Der Betreiber habe zwölf Messeinrichtungen im Stadtgebiet installiert. „Es ist ein Beispiel für interkommunale und energiewirtschaftliche Kooperation“, lobte der Bürgermeister.

Kontakt für Stromanschlüsse und bei Netzstörungen gibt’s 24 Stunden unter Telefon 0800 6246638 und im Internet unter mainnetz.com. Öztas wies darauf hin, dass jeder Stromabnehmer nach wie vor die freie Wahl des Lieferanten habe.