Dritte Auflage von „Heimat shoppen“ soll lokalen Handel stärken In Obertshausen statt Frankfurt einkaufen

Werben für den Handel in Obertshausen (v.l.): Sabine Hisgen (Stadtmarketingverein), Bürgermeister Manuel Friedrich, Christina Schäfer (Wirtschaftsförderung Obertshausen). Bild: Steffen Gerth

Obertshausen – Gute Einzelhändler erkennt man daran, dass sie weiter denken als bis zum Verkaufen von Ware. „Einzelhandel muss Geschichten erzählen, Erlebnis schaffen“, sagt Karl Schwitzke, einer der einflussreichsten Ladenbauer Deutschlands aus Düsseldorf. Anja Sauer, Inhaberin des Büchertreffs Obertshausen, fällt in die Kategorie „Geschichtenerzählerin“. Als Buchhändlerin kann so etwas leicht fallen, ist aber keine Selbstverständlichkeit.

Der Büchertreff ist eines von bisher 20 Unternehmen, die sich für die dritte Auflage von „Heimat shoppen“ angemeldet haben, und Inhaberin Sauer bietet eine schöne Aktion: Zusammen mit dem Uhren- und Schmuckgeschäft Thurner lädt sie zur Veranstaltung „Schmuck und Seiten – Wenn Bücher auf Steine treffen“. Es geht am 6. September ab 16.45 Uhr um Geschichten rund um Steine, egal, ob edel oder heilend, ob Krimi oder Sachbuch. Die Initiative „Heimat shoppen“ wurde von den Industrie- und Handelskammern bundesweit ins Leben gerufen, um das Einkaufen im Wohnort attraktiv zu machen.

Vom 4. bis 15. September lädt Obertshausen dazu ein, die Einkaufsumgebung vor Ort zu erkunden. „Doch alle örtlichen Firmen sollen sich in den zwei Wochen präsentieren können, etwa mit einem Tag der offenen Tür oder für Auszubildende“, sagt Sabine Hisgen, Projektleiterin im Stadtmarketingverein. Es gibt auch Rabatte und ein Gewinnspiel. Hier greift die „O-Card“, die Bonuskarte von Obertshausen, für die Kunden beim Einkauf während der Aktionswochen in vielen Geschäften Bonuspunkte erhalten.

Auch der Hauptpreis des Gewinnspiels steht in Zusammenhang mit der Karte: Hier winkt ein Gutschein in Höhe von 1.000 Euro. Gewinnen kann jeder, der in den Geschäften einkauft, dafür bekommt man dann eine Papiertüte mit Werbematerialien, quasi als Los. Insgesamt gibt es 320 Preise, eine Spielekonsole X-Box zählt dabei zu den Spitzenangeboten.

„Heimat shoppen“ wird in diesem Jahr sogar geadelt: Kommerz trifft sozusagen auf Kunst. In dem Fall auf den „Kultursommer Obertshausen“. Am 8. September sollen dabei Musikfreunde zu einem Konzert in den Kappellenhof, am 15. in den Beethovenpark gelockt werden. Und für noch mehr Kultur sind Abendveranstaltungen an wechselnden Orten und in wechselnden Straßenzügen, geplant, wie es heißt.

„Wir wollen zeigen, dass wir als Stadt erkannt haben, dass wir für den lokalen Handel werben müssen. Die Obertshausener sollen merken, dass sie nicht immer bis nach Offenbach oder Frankfurt fahren müssen, um gut einzukaufen“, sagt der Bürgermeister .

Von Steffen Gerth