Jutta Kegelmann bekommt Verdienstmedaille in Gold Eine „pragmatische Politikerin“

Besondere Auszeichnung: Anthony Giordano (von links) verleiht die Verdienstmedaille an Jutta Kegelmann, auch Bürgermeister Manuel Friedrich gratuliert. Bild: prochnow

Obertshausen – Neun Obertshausener haben bei einer gemeinsamen Feier im Bürgerhaus Ehrungen durch die Stadt erhalten. Dabei wurden zwei Verdienstmedaillen in Gold verliehen, eine ging an die CDU-Politikerin Jutta Kegelmann. Die Laudatio hielt ihr Parteifreund, der Stadtverordnetenvorsteher Anthony Giordano.

„Du bist so lange in politische Gremien aktiv, viele von uns können sich gar nicht an eine Zeit ohne dich erinnern“, formulierte der Christdemokrat – und zählte sich selbst zu dieser Gruppe. Er bezeichnete die Geehrte als „pragmatische Politikerin, die mit Nachdruck ihre Meinung vertritt“. So bekannte sich die Pädagogin seinerzeit offen zum Schulentwicklungsplan des Kreises Offenbach, der die Schließung der Hausener Friedrich-Fröbel-Schule zur Folge hatte.

Geboren und aufgewachsen ist Kegelmann, Geburtsname Klein, in Rodgau-Dudenhofen. Sie besuchte das Leibnizgymnasium in Offenbach, studierte nach dem Abitur in Erlangen und Frankfurt Mathematik auf Lehramt. Kurzzeitig hatte sie auch überlegt, Sport zu unterrichten, verriet Giordano. Am Ende wählte Kegelmann Religion als zweites Fach, wobei ihr die Griechisch- und Latein-Kenntnissen aus der Schulzeit entgegenkamen.

Zum Referendariat wurde sie nach Groß-Umstadt entsandt, nach diesem praktischen Teil der Lehrer-Ausbildung aber nicht in den Schuldienst übernommen. So unterstützte sie stattdessen zunächst ihren Mann, der sich gerade selbstständig gemacht hatte.

In die Schule führte sie ihr Weg dann trotzdem. An ihrem 50. Geburtstag las sie in der Zeitung vom Lehrermangel im Fach Mathematik. Über ihre parteipolitischen Kontakte stellt sich Kegelmann wenige Tage später im Schulamt vor und begann 2009, am Friedrich-Ebert-Gymnasium in Mühlheim zu unterrichten. Den Stoff für Mathe in der Oberstufe frischte sie mit ihrem Sohn auf, erzählte Parlamentschef Giordano. Schon in jungen Jahren war Kegelmann, die zwei Kinder und drei Enkel hat, in Dudenhofen politisch aktiv. 1985 wäre sie in den Kreistag nachgerückt, verzichtete aber aufgrund ihrer Schwangerschaft. 1989 zog die Familie nach Obertshausen, Kegelmann hätte erneut in den Kreistag einziehen können – der Dudenhöfer Ortsverband hatte sie aber nicht abgemeldet, was den Einzug in das Regionalparlament erneut unmöglich machte.

Vom Obertshausener CDU-Vorsitzenden Robert Huber wurde sie 2001 erneut angeworben, die „liebenswerte Kleinstadt“ in Dietzenbach zu vertreten. Sie überholte mit Stimmen aus Obertshausen und Rodgau sogar Huber selbst. Seit zwei Jahren sitzt Jutta Kegelmann im Kreisausschuss, ist stellvertretende Ausschussvorsitzende. Im Stadtverband wurde sie ebenfalls zur stellvertretenden Vorsitzenden gewählt, organisiert Hessen-Abende und Busreisen. Bei einer Abstimmung zum Ausschussvorsitz in Obertshausen musste nach Stimmengleichheit das Los entscheiden – es fiel für die CDU-Abgeordnete.  
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