Info-Tag an der Georg-Kerschensteiner-Schule Eine Schule – Viele Möglichkeiten

Neben den vielen Infoständen der Schule darf natürlich das Essen nicht zu kurz kommen. Foto: m

Obertshausen (m) – Mit 2300 Schülern und 130 Lehrkräften gehört die Georg-Kerschensteiner-Schule (GKS) zu den stärksten Einrichtungen ihrer Art im Land – und ist wohl der größte „Betrieb“ in der Kleinstadt. Doch was oder wen er formt und fertigt, bleibt selbst vielen unmittelbaren Nachbarn verborgen. Gelegenheit sich schlau zu machen bot der Info-Tag am vergangenen Freitag. Vor allem Jugendliche und Eltern, die am Besuch des beruflichen Gymnasiums interessiert sind, waren der Einladung gefolgt. Und viele hatten sich schon im Vorfeld über das Angebot an der GKS erkundigt, bemerkte Abteilungsleiterin Andrea Andrae. Sie verzeichnet etwas sinkende Schülerzahlen in der Oberstufe, die dem demografischen Wandel geschuldet seien, erläutert sie. „Regelmäßig fragen Jugendliche nach Hospitationen, um unsere Inhalte und Arbeitsweisen kennenzulernen“, berichtet sie. Durch die Schwerpunkte des Gymnasiums ist ein Leistungskurs bereits vorgegeben – Wirtschaft, Ernährung oder Gesundheitserziehung. Das letzte Fach erfreue sich steigender Beliebtheit, schildert die Leiterin, „wobei unsere Schüler eine allgemeine Hochschulreife erlangen“, betont sie, „mit unserem Abitur also alles studieren können“. Die praxisbezogenen Fächer verliehen den Schülern auch wichtige Kenntnisse wie den Umgang mit einer Steuererklärung und stärken die Persönlichkeitsentwicklung.

Italienisch-Lehrer Helmut Waller ergänzt, dass die GKS-Oberstufe auch guten Realschul-Absolventen offen stehe. „Wir haben einen bunten Mix in den Klassen, wir Kollegen sind spezialisiert darauf, alle auf einen Level zu bringen“, sagt er, „wir sind für diese Herausforderung pädagogisch sensibilisiert“. So können die Schüler mit der zweiten Fremdsprache „nochmal bei Null anfangen“. Künftige Abiturienten empfangen die Gäste und führten sie in Räume und zu Fachlehrern, damit sie die gesuchten Informationen aus erster Hand bekommen. Zum Beispiel zu Andrea Dörnemann. Sie führt die zweijährige Höhere Berufsfachschule, die in einer voll-schulischen Ausbildung fit für Assistenzberufe macht. Der Zweig sei sehr gefragt, weil viele Teenager „noch Zeit zur Reife der sozialen Grundkompetenzen“ benötigen.

„Die Betriebe brauchen ausbildungsfähige Azubis“, erinnert die Pädagogin. Unter die künftigen Fremdsprachen-Sekretärinnen mischen sich immer mehr Jungs, die an internationalen Studiengängen interessiert sind.

Per Zusatzunterricht und mit dem Bestehen einer zweiten Prüfung erwerben die kaufmännischen Assistenten nämlich auch die allgemeine Fachhochschulreife. Die „Kerschensteiner“ ist der einzige Standort in Hessen für die Ausbildung mit dem Schwerpunkt Hotel und Gastronomie, der sehr erfolgreich laufe. Dennoch werde die Fachrichtung vom Kultusministerium eingestellt. In die zweijährige Berufsfachschule „wird man geschickt“, formuliert ihre Leiterin Andrea Sartor. Hauptschulabsolventen und ihren Eltern werden mit Hilfe einer Sozialarbeiterin Wege in die Zukunft eröffnet. So können die jungen Leute in den Fachrichtungen Wirtschaft und Verwaltung oder Ernährung und Gastronomie zunächst die mittlere Reife erwerben. Die Hälfte gehe danach ins Handwerk, die andere qualifiziere sich schulisch weiter. „In diesem Bildungsgang geht’s um die soziale Entwicklung und Persönlichkeitsbildung“, lehrt Startor. Die Schüler sollen zu einer eigenen Lebenplanung ertüchtigt werden, Konzentration, Disziplin und Eigenverantwortung stärken.

Eine Praxis-Erfahrung sammeln die Berufsfachschüler am Info-Tag selbst, da versorgen die 15- bis 17-Jährigen die Besucher mit selbst zubereiteten Fingerfood und Hot Dogs.