Italienisch-Lehrer Helmut Waller ergänzt, dass die GKS-Oberstufe auch guten Realschul-Absolventen offen stehe. „Wir haben einen bunten Mix in den Klassen, wir Kollegen sind spezialisiert darauf, alle auf einen Level zu bringen“, sagt er, „wir sind für diese Herausforderung pädagogisch sensibilisiert“. So können die Schüler mit der zweiten Fremdsprache „nochmal bei Null anfangen“. Künftige Abiturienten empfangen die Gäste und führten sie in Räume und zu Fachlehrern, damit sie die gesuchten Informationen aus erster Hand bekommen. Zum Beispiel zu Andrea Dörnemann. Sie führt die zweijährige Höhere Berufsfachschule, die in einer voll-schulischen Ausbildung fit für Assistenzberufe macht. Der Zweig sei sehr gefragt, weil viele Teenager „noch Zeit zur Reife der sozialen Grundkompetenzen“ benötigen.
„Die Betriebe brauchen ausbildungsfähige Azubis“, erinnert die Pädagogin. Unter die künftigen Fremdsprachen-Sekretärinnen mischen sich immer mehr Jungs, die an internationalen Studiengängen interessiert sind.
Per Zusatzunterricht und mit dem Bestehen einer zweiten Prüfung erwerben die kaufmännischen Assistenten nämlich auch die allgemeine Fachhochschulreife. Die „Kerschensteiner“ ist der einzige Standort in Hessen für die Ausbildung mit dem Schwerpunkt Hotel und Gastronomie, der sehr erfolgreich laufe. Dennoch werde die Fachrichtung vom Kultusministerium eingestellt. In die zweijährige Berufsfachschule „wird man geschickt“, formuliert ihre Leiterin Andrea Sartor. Hauptschulabsolventen und ihren Eltern werden mit Hilfe einer Sozialarbeiterin Wege in die Zukunft eröffnet. So können die jungen Leute in den Fachrichtungen Wirtschaft und Verwaltung oder Ernährung und Gastronomie zunächst die mittlere Reife erwerben. Die Hälfte gehe danach ins Handwerk, die andere qualifiziere sich schulisch weiter. „In diesem Bildungsgang geht’s um die soziale Entwicklung und Persönlichkeitsbildung“, lehrt Startor. Die Schüler sollen zu einer eigenen Lebenplanung ertüchtigt werden, Konzentration, Disziplin und Eigenverantwortung stärken.
Eine Praxis-Erfahrung sammeln die Berufsfachschüler am Info-Tag selbst, da versorgen die 15- bis 17-Jährigen die Besucher mit selbst zubereiteten Fingerfood und Hot Dogs.