Kindertagesstätte „Unterm Regenbogen“ feiert Jubiläum Seit 25 Jahren Spiel und Spaß

Die Kinder der gelben Gruppen sind am basteln. Es entstehen bunte Sterne, die Zuhause den Weihnachtsbaum schmücken sollen. Foto: m

Obertshausen (m) – In der gelben Gruppe entstehen neue Sterne. Die kleinen, bunten Versionen werden zu Hause den Baum oder die Festtagstafel schmücken. Erzieherinnen zeigen, wie das feste Buntpapier gefaltet, wo die kleine Kinderschere angesetzt wird und wie die strahlenden Ergebnisse mit Hilfe eines Klebestifts auf eine Papiertüte gebracht werden. Die Kindertagesstätte „Unterm Regenbogen“ an der Vogelsbergstraße wurde fast auf den Tag genau vor 25 Jahren eröffnet.

Die Kleinen feierten das Jubiläum an zusammengerückten Basteltischen, die Großen beim ersten Punsch. Später startete die Kita-Gemeinde zum Laternenzug, vorbei an den Nachbarn vom Haus Jona, und versammelten sich am Lagerfeuer. Wenn die Flammen längst erloschen sind, schüren die Erzieher Begeisterung für ein neues Betreuungskonzept.

Die Geschichte des Gebäudes gegenüber dem Festplatz und neben dem Altenwohn- und Pflegeheim ist von Anbeginn aus einem besonderen Holz geschnitzt. Das Grundstück wurde der Kommune von wohlhabenden Bürgern vermacht mit der Maßgabe, darauf einen Kindergarten zu errichten. So geschah es, Anfang der 90er Jahre entstand die sechste städtische Einrichtung. Mehr als 20 Jahre führte Renate Kruse das Haus, seit 2015 ist es Sabine Mauser-Dilsiz.

Maximal 100 Plätze können belegt werden, derzeit ist der „Regenbogen“ mit 86 Kindern in vier Gruppen ausgebucht. Fünf Mädchen und Jungen unter drei Jahre sind in die Kreise des Kindergarten-Alters integriert, somit müssen die betroffenen Gruppen kleiner gehalten werden. Der Hort soll nach der Fertigstellung ins Familienzentrum an der Sonnentauschule gegenüber ziehen. Zurzeit sind 17 pädagogische Kräfte in den Räumen tätig, mit Kräften in der Küche und beim Reinemachen sind es 25, informiert die Leiterin.

Sie möchte sich mit ihrem Team vom klassischen Gruppenkonzept verabschieden.

Gemeinsam entwickeln sie gerade neue pädagogische Formen, um „Bildungsräume“ zu öffnen. Danach soll der Nachwuchs täglich neu unter Interessenkreise wählen können, sich bewusst für konkrete Aktivitäten entscheiden, erläutert Sabine Mauser-Dilsiz. Das fördere die Lernentwicklung, argumentiert Natalie Zeitler, die stellvertretende Leiterin.

„Die Kinder sind so an Prozessen beteiligt, sagen selbst, was sie wann mit wem und wie gestalten wollen“, erklären die Frauen. Zu dieser Änderung gehört auch ein Frühstücksbistro, dass die Erzieherinnen bereits seit dem vergangenen Jahr praktizieren. In der aktuellen Diskussion der Mitarbeiter gehe es um eine theoretische Auseinandersetzung mit dem Projekt, welche Bildungsbereiche angesprochen werden sollen, wie man mit Kreativität, Bewegung, Medien und Sprache umgeht.

Die Fachkräfte hospitierten bereits in sechs Einrichtungen, tauschten sich bei einem Konzept-Tag aus und planen für 2019 pädagogische Treffen mit externen Referenten. Den Eltern geben sie die Sicherheit mit auf den Weg, dass ihre Sprösslinge auch weiterhin eine feste Bezugsperson als Ansprechpartner haben werden.

Die Kinder- und Jugendförderung unterstütze die Entwicklung, freut sich die Chefin.

Jetzt drängen sich kleine und große Künstler um den Tisch im Gruppenraum. Da dreht sich alles um einen Becher mit aufgefächerten Pinseln. Farben stehen in kleinen Schälchen bereit, hier können die Kleinen ihrer Fantasie freien Lauf lassen.

So soll in Zukunft auch der Alltag in der städtischen Kita aussehen, die Mädchen und Jungen wählen aus einer Auswahl ein Angebot, das sie wahrnehmen möchten. Die Eltern, versprechen die Leiterinnen, werden stets zeitnah über die Änderungen unterrichtet.