Forstamt Langen informiert über Arbeiten im Wald Aufräumarbeiten im Rodgauer Wald laufen auf Hochtouren

Zerstörter Wald am Wasserwerk in Jügesheim. Die Aufräumarbeiten in Rodgau laufen derzeit an verschiedenen Stellen. Foto: p

Rodgau (red) – Die Schäden durch Hitze und Trockenheit der letzten beiden Sommer und das Unwetter des 18. August 2019 haben in den Wäldern des Forstamtes Langen zu erheblichen Vitalitätsverlusten und teilweise zu großen Verwüstungen geführt. Besonders betroffen sind die Wälder in und um Egelsbach/Langen, Dietzenbach, Rodgau-Jügesheim und Seligenstadt-Froschhausen.

Derzeit arbeiten Mitarbeiter des Forstamtes Langen sowie beauftragte Spezialfirmen daran, die Schäden weitgehend zu beseitigen und das nutzbare Holz aufzuarbeiten. Aus Sicherheitsgründen geht das nur mit dem Einsatz von schwerer Spezialtechnik. Waldbesucher werden daher in der nächsten Zeit im Wald vermehrt große Forstmaschinen beobachten können.

Das aufgearbeitete Holz wird an den Wegen aufgestapelt und möglichst zeitnah von den weiterverarbeitenden Firmen abgefahren. Diese Holzpolter sind keine Klettergerüste bzw. Spielplätze und dürfen nicht betreten werden, da die gestapelten Stämme in Bewegung geraten und so zu Verletzungen führen können.

Aufgrund der derzeitigen Waldsituation werden gegenwärtig im Forstamt Langen, wie im gesamten Staatswald des Landes Hessen, keine gesunden Bäume gefällt. Viele abgestorbene Bäume werden in den Wäldern stehen bleiben, da aufgrund der katastrophalen Lage der Wälder in ganz Europa die Holzmärkte nur sehr begrenzt aufnahmefähig sind und daher vor allem Nadelholz nur sehr schwer absetzbar ist. Allerdings wird in den Folgejahren das Holz der jetzt abgestorbenen Bäume fehlen. Es ist daher damit zu rechnen, dass es in den nächsten Jahren aufgrund verstärkter Nachfrage, aber mangelnder Liefermöglichkeiten Versorgungsengpässe insbesondere beim Nadelholz geben könnte.

Mit Schildern oder Flatterband abgesperrte Wälder, Waldbereiche und Waldwege dürfen auf keinen Fall betreten werden. Diejenigen, die solche Absperrungen ignorieren, bringen nicht nur sich selbst in Gefahr, sondern auch die die dort arbeiten Unternehmen und Waldarbeiter.

Durch den Maschineneinsatz und die Holzabfuhr werden die Waldwege zum Teil stark beansprucht. Nach Abschluss der Arbeiten werden diese grundsätzlich wieder instandgesetzt und stehen dann den Erholungsuchenden wieder uneingeschränkt zur Verfügung.

Trotz aller Widrigkeiten im Zusammenhang mit dem viel zitierten Klimawandel steht – durch die bereits seit vielen Jahren praktizierte naturnahe Waldbewirtschaftung im Forstamt Langen – in vielen geschädigten Waldbeständen eine neue Waldgeneration durch die sogenannte „Naturverjüngung“ in den Startlöchern.

Als „Naturverjüngung“ bezeichnet man in der Forstwirtschaft zum Beispiel ein durch angeflogene oder aufgeschlagene Saat umstehender Bäume entstehender Nachwuchs-Waldbestand.

Wo diese Naturverjüngung nicht oder nicht in ausreichendem Maße gewachsen ist, müssen jetzt Bäume künstlich nachgepflanzt werden. Dabei werden nur heimische und standortgemäße Baumarten und Baumarten, die hier schon lange wachsen – sogenannte standortheimische Baumarten –, verwendet.

Fichten werden nicht wieder gepflanzt.

Der künftige Wald wird auf Baumarten ausgerichtet werden, die mit den sich abzeichnenden Klimaveränderungen besser zurechtkommen werden.

Unser Ziel ist es, stabile, gemischte und strukturreiche Wälder aufzubauen, die möglichst resistent gegen die erwartete Klimaveränderung sind.

Am Samstag, 21. März, können sich Bürgerinnen und Bürger, Firmen und andere Institutionen – gerne auch finanziell – an einer landesweiten Baumpflanzaktion beteiligen. Mehr dazu finden Interessierte der Homepage von HessenForst (https://www.hessen-forst.de/sponsoring/). Auch das Forstamt Langen stellt hierfür eine Fläche zur Verfügung und steht mit Rat und Tat zur Seite (https://www.hessen-forst.de/post/aktuelles/gemeinsam-fuer-den-wald/).

Das Forstamt warnt vor gefahren im geschädigten Wald: Bei stärkerem Wind oder Stürmen sollten die in Mitleidenschaft gezogenen Wälder aus Sicherheitsgründen nicht betreten werden.

Angebrochene Bäume oder Äste können unkontrolliert abbrechen oder herabstürzen. Gebrochene bzw. geworfene Bäume stehen fast immer unter Spannung, tote Bäume oder abgestorbene Äste in den Kronen lebender Bäume können jederzeit ohne Vorwarnung unkontrolliert umfallen oder abbrechen und sind eine große Gefahr für Waldbesuchende.

Generell erfolgt das Betreten des Waldes auf eigene Gefahr.