Wintersachen und Schuhe werden noch gebraucht Kleiderladen des DRK steht allen offen

Den Kleiderladen des Roten Kreuzes in der Hintergasse erreichen täglich drei bis vier Säcke mit Kleidung. Petra Pohl und Andreas Streitenberger gehören zu dem ehrenamtlichen Team, das sich um die Bedürfnisse der Kunden kümmert. Foto: Pulwey

Rodgau (pul) – „Es läuft sehr gut in Jügesheim“, betont Patric Dietzel. Als Teamleiter Soziale Dienste des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), bezieht sich seine Äußerung auf den Kleiderladen des DRK in Jügesheim.

Vor mehr als einem Jahr feierte das DRK in dem Haus in der Hintergasse 7 Einzug. Nun sind die Sommerferien der Einrichtung vorbei, die Türen sind wieder offen. Täglich landen drei bis vier Säcke mit gebrauchter Kleidung in der Einrichtung. Gut erhalten sollten die Sachen sein, damit sie erneut anderen Menschen Freude machen können. Teilweise sind ganz neue, fast ungetragene Stücke darunter. Schnell im Bekleidungsgeschäft, im Supermarkt oder im Internet gekauft, stellt sich das gute Stücke zu Hause doch nicht als das passende heraus. So wandert es zum DRK. Dort nehmen sich den Lieferungen einige der gut zwei Dutzend ehrenamtlich tätigen Köpfe an und sortieren aus. Unter- und Bettwäsche wird nicht benötigt, dies findet - wohl aus Gründen der Hygiene - keine neuen Abnehmer.

Dafür wird Baby- und Kinderbekleidung nachgefragt, fasst Patric Dietzel zusammen. Die Kleinen wachsen heran, so wird die nächste Konfektionsgröße schneller benötigt, als so manchem Elternpaar lieb ist.

Pro Stück wird ein Preis von ein, zwei oder fünf Euro festgelegt. Wer glaubhaft versichert, selbst dies nicht aufbringen zu können, darf durchaus auch ohne Kostenbeteiligung zugreifen.

Betreiber des neuen Ladens ist der Kreisverband Offenbach des Deutschen Roten Kreuzes. Dort ist Christine Zoeller verantwortlich für die Kleiderläden im Kreis. Was sich die Sozialarbeiterin und Ehrenamtskoordinatorin wünscht, dass die Jugend häufiger die Räumlichkeiten besucht. Zwar gehören auch Menschen der jüngeren Generationen zu den Lieferanten der ausrangierten Teile aus dem heimischen Schrank, das Klientel tritt allerdings bisher weniger oft als Käufer in Erscheinung.

Christine Zoeller kennt die Käuferschichten: Meistens sind es Frauen, die zwischen den Regalen nach Schnäppchen stöbern. Der Otto-Normal-Käufer tritt dort auffallend oft an die Kleiderständer heran. Viele Migranten nutzen das Angebot.

Zwei Dutzend ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer sind rund um die Aktivitäten im Einsatz. Was sie sich wünschen, sind bereits jetzt Wintersachen und ein größeres Angebot an Schuhen.

Neun Läden betreibt das DRK in Stadt und Kreis Offenbach. Weitere sind geplant. Das Ziel ist schnell formuliert: In fast jeder Kommune eine Einrichtung. 280 Ehrenamtliche spenden dort ihre Zeit.

Die hauptamtliche Arbeit übernimmt der DRK-Kreisverband. „Bei uns kann jeder einkaufen“, betont Patric Dietzel, und freut sich über weitere Käuferschichten in der Hintergasse.