Klasse 3a der Textorschule forscht zu „Boden, Wald und Energie“ Lernen im Grüngürtel

Die Klasse 3a der Textorschule stellt Holzkohle in der Lernwerkstatt Wald und Energie her. Bild: Stadt Frankfurt/Holger Menzel/p

Sachsenhausen (red) – Waldboden zwischen den Fingern zerkrümeln, Bodentiere unter die Lupe nehmen, Laubfall und Kompost zusammendenken, Fragen zu den Themen Klima und Energie nachgehen – das sind nur einige der Inhalte der Lernwerkstatt „Boden, Wald und Energie“, mit der die Saison im Bildungsraum Grüngürtel 2024 beginnt.

Zusammen mit Sylvia Weber (SPD), Dezernentin für Bildung, Immobilien und Neues Bauen, hält die Klasse 3a der Textorschule bei dieser Auftaktveranstaltung zum städtischen Programm „Entdecken, Forschen und Lernen im Grüngürtel“ Ausschau nach den kleinen Tierchen im Boden. Die Winzlinge produzieren im Boden den Humus, ganz wie dies auch in der Biotonne geschieht – das weiß doch jedes Kind der Klasse 3a! Es geht auch um die Wasser-, Energie-, Stoffkreisläufe und wie Wasser im Baum nach oben steigt. Und wie die Verdunstung dort für frische, kühle Luft sorgt. Da hakt Weber nach, denn „Wasser und Klima“ ist das Jahresthema im Bildungsprogramm, und so lässt sie sich die Zusammenhänge von Klima, Wasser und Energie im Wald erläutern. Die Schüler sind bereits Experten auf diesem Gebiet. Zudem haben sie in der Lernwerkstatt Holz als nachwachsenden Rohstoff und Energieträger kennengelernt. Sie haben selbst Zeichenkohle hergestellt und zeigen ihre Kohlezeichnungen des Grüngürtel-Tiers, dessen Skulptur vor dem Tor der Grüngürtel-Waldschule die Klassen begrüßt. „Das neue Bildungsprogramm in der Grüngürtel-Waldschule vorstellen zu können, freut mich ganz besonders“, sagt Weber. Denn die Schulen mussten ein Jahr lang auf den Besuch der Einrichtung verzichten. Nach Abschluss der Brandschutzarbeiten können Schulklassen die Räume nun wieder für ihren Unterricht am außerschulischen Lernort nutzen und vielfältige Angebote aus dem Grüngürtel-Bildungsprogramm wahrnehmen.

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„Nicht nur im Wald können Kinder und Jugendliche entdecken, forschen und lernen“, erklärt die Bildungsdezernentin. Auch in der Nidda-Aue und auf dem Berger Rücken unterbreiten 20 Bildungsakteure des Programms außerschulische Lernangebote. Das neue Heft umfasst mehr als 80 Veranstaltungsangebote. Jährlich nehmen mehr als 6000 Kinder und Jugendliche teil. Die Angebote richten sich an Kindergruppen aus Kita und Schule, vom Vorschulalter bis zur weiterführenden Schule. Darüber hinaus ergänzen Fortbildungen für Lehrkräfte sowie Erzieher das Programm.

Als Ergänzung zum schulischen Unterricht bietet „Entdecken, Forschen und Lernen“ Kindern und Jugendlichen vielfältige Möglichkeiten, Lernerfahrungen draußen zu sammeln. „Der Bildungsraum ist ein ausgezeichnetes Beispiel gelebter nachhaltiger Entwicklung“, hebt Sylvia Weber die Bedeutung des Angebots für Kindergarten und Schule hervor. Mit dem Programm wird die Landschaft zu einem grünen Klassenzimmer: Es entsteht Raum für Lernerlebnisse zu Schwerpunktthemen nachhaltiger Entwicklung wie Wasser, Klima und Energie über Biodiversität, Ernährung und Gesundheit zu Lebensstil und Mobilität. „Umweltbildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung sind für unser Zusammenleben elementar. Sie befähigen Menschen jeden Alters zu einem zukunftsfähigen Denken und Handeln. Das ist ein zentrales Anliegen unseres Bildungsprogramms“, sagt Weber.

Wegen seines innovativen und kooperativen Ansatzes haben die Unesco und das Bundesbildungsministerium den Bildungsraum Grüngürtel bereits mehrfach als Lernort nachhaltiger Entwicklung ausgezeichnet.

Der von den Dezernaten für Bildung, Immobilien und Neues Bauen sowie Klima, Umwelt und Frauen getragene „Bildungsraum Grüngürtel“ wird koordiniert durch das Stadtschulamt, das Grünflächenamt, das Umweltamt und den Verein Umweltlernen in Frankfurt. Eingebunden sind zehn Kooperationspartner und Unterstützer wie die Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH FES und das Hessische Umweltministerium, die die „Lernwerkstatt Boden, Wald und Energie“ ermöglichen. Die lokale Nahverkehrsgesellschaft Traffiq unterstützt das Angebot „Geocaching – Klima-Check!“ zu Energie und nachhaltiger Mobilität in der Stadt. Das Klimareferat trägt beispielsweise das Angebot „Wasser und Energie für Kitas“, und Hessenwasser unterstützt das Streuobstwiesenangebot „Apfel erleben“ mit Trinkwasser.

Das Grüngürtel-Bildungsprogramm bekommen Frankfurter Schulen und Kindertagesstätten zugesendet. Es kann im Internet unter frankfurt.de/efl und umweltlernen-frankfurt.de abgerufen oder als gedrucktes Exemplar über das Umwelttelefon Z 069 21239100 angefordert werden.