Stiftung gibt Preisträgerin 2019 bekannt Einhard-Preis an Emmanuelle Loyer

Im Anschluss an die Stifterversammlung sprach Alexandra Kemmerer mit Patrick Bahners. Foto: ha (b)

Seligenstadt (red) – Den Einhard-Preis 2019 erhält die französische Historikerin Emmanuelle Loyer. Das gab die Einhard-Stiftung auf ihrer Stifterversammlung am vergangenen Samstag bekannt. Loyer, die als Professorin für Zeitgeschichte an der renommierten Grande École Sciences Po in Paris lehrt, hat eine Biographie des großen französischen Ethnologen Claude Lévi-Strauss verfasst, für die sie nun mit dem mit 10.000 Euro dotierten Einhard-Preis ausgezeichnet wird. „Wir freuen uns sehr, dass Emmanuelle Loyer den Preis im kommenden Jahr persönlich entgegennehmen und zur offiziellen Verleihung am 16. März nach Seligenstadt kommen wird“, sagte Aloys Lenz, der Vorsitzende des Präsidiums der Stiftung. Daran zeige sich nicht nur, welches internationale Renommeé der Einhard-Preis inzwischen besitze, sondern auch, wie anerkannt die Aufgabe der Stiftung sei, die europäische Einigung auf der Ebene einer traditionsreichen Stadt sichtbar zu machen.

Weitere Tagespunkte der Stifterversammlung waren die Vorlage des aktuellen Geschäftsberichts der Stiftung sowie eine Umbesetzung des Präsidiums. Auf eigenen Wunsch aus diesem Gremium ausgeschieden sind Robert Tampé und Alexandra Kemmerer. Neuer stellvertretender Vorsitzender des Präsidiums ist Axel-Johannes Korb.

Im Anschluss an die Stifterversammlung sprach Alexandra Kemmerer mit Patrick Bahners, Kulturkorrespondent der Frankfurter Allgemeinen Zeitung in Köln und Mitglied im Kuratorium der Einhard-Stiftung, über dessen Buch „Helmut Kohl. Der Charakter der Macht“. Im gut besuchten Großen Saal des Rathauses ging es dabei um die historische Rolle des ehemaligen Bundeskanzlers, seinen Aufstieg zur und seinen Umgang mit der Macht sowie um seine Verstrickung in die Parteispendenaffäre.

Patrick Bahners, geboren 1967 in Paderborn, war von 2001 bis 2011 Feuilletonchef der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Von 2012 bis 2015 berichtete er aus New York, danach aus München. Seit 1. Januar 2018 berichtet er aus Köln über die Kultur in Nordrhein-Westfalen. Außerdem leitet er seit Dezember 2016 das Ressort Geisteswissenschaften der Zeitung. Bahners schrieb Bücher über Helmut Kohl, die deutsche Angst vor dem Islam und die Wahrheit über Entenhausen. 1997 erhielt er den Journalistenpreis des Deutschen Anglistenverbandes. 2003/04 war er Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin, im Sommersemester 2011 Dahrendorf-Professor der Universität Konstanz.

Patrick Bahners’ Gesprächspartnerin, die Juristin und Publizistin Alexandra Kemmerer, ist Senior Research Fellow am Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht, dessen Berliner Büro sie leitet. Sie schreibt unter anderem für die Frankfurter Allgemeine Zeitung.