Peter Beuth beeindruckt von der Arbeit in der „schönsten Polizeistation Hessens“ Innenminister dort, wo das Vereinsleben pulst

Viele Informationen rund um die Polizeistation Seligenstadt gab es für Hessens Innenminister Peter Beuth (zweiter von links) im Beisein von Politikern und Polizeibeamten. Foto: beko

Seligenstadt (beko) – Unfallstatistik, Präventionsarbeit, die Zusammenarbeit mit Kommunen und Schulen sowie die Beamtenbesoldung waren Themen beim Besuch des Hessischen Innenministers in Seligenstadts Polizeistation.

Einen eindrucksvollen Bericht zur Arbeit der Seligenstädter Polizeistation, nicht nur am Rosenmontag oder beim Geleitsfest, präsentierte Dienststellenleiter Josef Michael Rösch beim ersten Besuch des Hessischen Innenministers Peter Beuth in der „schönsten Polizeistation Hessens“, die auf Einladung von Landtagsvizepräsident Frank Lortz zustande kam. Beuth dankte den Beamten für ihren Einsatz und das Engagement im Umgang mit der Bevölkerung „in einer Zeit, in der das Thema Sicherheit im Land Konjunktur hat“: „Was in London oder Paris passiert, ist auch Thema in Seligenstadt.“

Polizeihauptkommissar Rösch berichtete im Beisein von Polizeipräsident Roland Ulmann, vier Dienststellengruppenleitern und der Bundestagsabgeordneten Patricia Lips über die vielfältigen Einsätze, die Zusammenarbeit mit den Kommunen und Schulen, über die bürgernahe Präsenz der Beamten im 65 Quadratkilometer großen Ostkreis, beleuchtete die Präventions- und Aufklärungsarbeit, das vorbildliche Zusammenwirken mit Einheiten aus dem benachbarten Bayern, mahnte drei fehlende Stellen an und stellte, für den Minister „eindrucksvoll“, auch die Situation der Polizeiarbeit am Seligenstädter „Feiertag“ Rosenmontag, bei Geleitsfesten sowie bei den zahlreichen Vereinsfesten des Seligenstädter „Feiervölkchens“ dar.

Innenminister Peter Beuth zeigte sich „stolz darüber, was die Sicherheitsbehörden hier leisten“.

Frank Lortz erinnerte zu Beginn noch einmal an die damalige „Kultstation der Polizei an der Jahnstraße“ und freute sich, dass mit dem Umzug in das ehemalige Amtsgerichtgebäude an der Giselastraße vor genau elf Jahren „die Vernunft gesiegt“ habe.

Immer wieder lobte Josef Michael Rösch die Bürgernähe: „Wenn ich einen Termin im Seligenstädter Rathaus habe, gehe ich bewusst zehn Minuten früher los, weil ich weiß, dass mich etliche Menschen auf dem Weg zum Marktplatz ansprechen.“ Der „Schutzmann“ sei in den Köpfen der Menschen immer noch gespeichert, die Polizei als „dein Freund und Helfer“. Das verkörpert auch Alfred Alles, der sich vorwiegend um die Arbeit bei den Jüngsten hierzulande kümmert und dem schon einige Kinder derart nacheifern, dass sie „Fanclubs der Polizei Seligenstadt“ gründen.

Von der erfolgreichen Arbeit der dezentralen Ermittlungsgruppe sowie der vier Dienstgruppen berichtete Rösch ebenso wie vom Tiefststand (seit 2001) der Straftaten 2016 und einer Aufklärungsquote von 50,3 Prozent. Wildunfälle bereiten den Polizeibeamten noch Kopfschmerzen, auch wenn gerade in jüngster Zeit mit dem Aufstellen von großen Warnschildern Hinweise auf gefährliche Bereiche deutlicher geworden sind. 550 Verkehrsunfälle ereignen sich etwa pro Jahr, 3.210 Beamtenstunden standen 2016 im Buch, das Durchschnittsalter der Beamten in Seligenstadt liegt bei 47 Jahren, rund drei Stellen fehlen und Rösch formuliert: „Wir brauchen hier auch wieder die jungen Wilden!“

Innenminister Peter Beuth reagierte schnell, aber „ob bei den neu genehmigten 1.000 Stellen die drei gewünschten Beamten hier in Seligenstadt ankommen, ist noch unklar“.

Vor allem bei den Einsätzen an Rosenmontag oder bei großen Festen, wo jeder Beamte Dienst hat, sei mitunter auch ein Freiwilliger Polizeidienst willkommen. Dazu ist Josef Michael Rösch mit den Bürgermeistern im Gespräch. „Hier pulst eben das Vereinsleben“, macht Rösch deutlich, nennt viele Veranstaltungen, auch der Rocker-Organisationen, und verweist auf notwendige präventive Maßnahmen in den Kommunen des Ostkreises.

Das Thema Beamtenbesoldung brachte Frank Lortz auch zur Sprache.

Der hessische Landtag hat vor eineinhalb Wochen in dritter Lesung das Gesetz zur Erhöhung der Beamtenbesoldung beschlossen. Die Landesbeamten und Richter bekommen damit ab 1. Juli zwei Prozent mehr Geld. Am 1. Februar 2018 steigen die Einkommen nochmals um 2,2 Prozent. Die Mindesterhöhung im Jahr 2017 beträgt 75 Euro, damit auch die unteren Einkommensgruppen profitieren.

„Das war eine Frage der Wertschätzung, auch der Arbeit der Polizeibeamten. Der Landtag steht hinter der Polizei.“, so Lortz.

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