So auch Pino Izzo, der sich mit seiner Frau Gabriele rechtzeitig einen Platz in der ersten Reihe gesichert hat. Mit einem guten Blick auf seinen Maestro und die Liedtexte, die groß auf eine Leinwand projiziert werden. Im Theater Schöne Aussichten ist er ein Dauergast, wenn Rudelsingsang angesagt ist. „Leider macht Tom das nur einmal im Monat“, ist der einzige Wermutstropfen für den treuen Fan, der das Singen in der Gemeinschaft einfach mag. Aber auch Antje Fischer, die seit fünf Jahren in Dietzenbach lebt und aus dem Westerwald stammt, gehört zum Fanclub. „Ich mag die Musik und die netten Leute dort“, bekennt sie. Zuvor hatte sie in einem Kirchenchor gesungen.
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Eine Frau, die ihren Namen nicht nennen möchte, erklärt beim Lied „My Bonnie is over the ocean“, dass sie dies bereits vor fünfzig Jahren gesungen hat. Sie meint, wohl die Älteste in der illustren Runde zu sein. Der Altersdurchschnitt ist ansonsten so gemischt wie die Auswahl der Lieder, von AC/DC bis hin zu Pipi Langstrumpf, Titel von Vico Torriani oder ein Medley aus der Augsburger Puppenkiste. Irgendwann wird geschunkelt, ein anderes Mal werden die Arme in die Höhe gereckt. So manch einen hält es nicht mehr auf seinem Platz.
Indes sitzt der Mann, der vor einem Jahrzehnt das Kulturfestival initiiert hat, unauffällig ganz hinten. Schauspieler und Theaterintendant Reiner Wagner genießt im Stillen den Erfolg seiner kulturellen Initiative. Zunächst gestartet mit einer dreitägigen Veranstaltung, wurde sie nach einigen Jahren um einen Tag erweitert. In diesem Jahr war der Dietzenbacher Kultursommer mit an Bord. In Jubiläumsjahr bietet sie ausnahmsweise fünf Veranstaltungen.
Viele Dietzenbacher freuen sich sicher jetzt schon wieder auf das nächste Jahr. Der Gitarrist, Sänger und Bandleader Tom Jet verkündet noch während der Veranstaltung im Eckertschen Hof, dass man im Jahr 2019 auch wieder mit ihm rechnen kann. Selbe Veranstaltung, selbe Zeit, selbe Stelle.