„Unterstützer haben alles richtig gemacht“ Dietzenbacher Waldemar-Klein-Haus offiziell eingeweiht

Jürgen Pfaff mit Barbara Klein, der Witwe des Namensgebers, und Christa Pfaff (sitzend) in ihren neu bezogenen Räumlichkeiten. Foto: Kammermeier

Dietzenbach (tsk) – Großer Bahnhof beim Wohnverbund Dietzenbach: Das neue Waldemar-Klein-Haus wurde offiziell und feierlich eingeweiht. Als Ehrengäste waren Staatsminister Stefan Grüttner, Kreisbeigeordneter Carsten Müller , Vorsitzender des Vereines Behindertenhilfe in Stadt und Kreis Offenbach, Stadtrat Rainer Engelhardt und Barbara Klein, die Witwe des Namensgebers (ehemaliger OFC-Präsident und Unterstützer des Wohnverbundes Dietzenbach) gekommen.

Auch die Landtagsabgeordnete Ulrike Alex und der Kreistagsvorsitzende Paul Scherer waren unter den Gästen. Für die musikalische Unterhaltung der festlichen Veranstaltung sorgte der Pianist Georgi Mundrov am Flügel. Der Neubau kostete rund 1,2 Millionen Euro. Er wurde mit 577 000 Euro vom Landeswohlfahrtsverband und 101 500 Euro vom Land Hessen bezuschusst. Die Behindertenhilfe finanzierte den Rest aus eigenen Mitteln.

Der Grundstein für den Bau des Gebäudes des Vereines der Behindertenhilfe in Stadt und Kreis Offenbach wurde im Oktober 2014 gelegt. Sponsoren und Kooperationspartner hatten von 2009 an rund 140.000 Euro an Spenden aufgebracht. Diese Summe wurde in das neue Wohnhaus und die Neugestaltung des Außengeländes der Philipp-Jäger-Wohnanlage investiert. Zuwendungen kamen im Einzelnen vom Förderverein der Behindertenwohnanlage Dietzenbach, dem Lions Club Dietzenbach, der Sparkasse Langen-Seligenstadt, der Firma EAB Elektroanlagenbau aus Dietzenbach und Einzelspenden, die durch eine Spendenaktion der Offenbach-Post zusammen gekommen waren.

Geschützte Privatsphäre wichtig

Das barrierefreie Haus ist eingeschossig. Es besteht aus zwei Appartements mit eigener Küchenzeile und Bad, sowie vier Einzelzimmern mit gemeinsamer Küchen- und Badnutzung. Darüber hinaus gibt es einen Gemeinschaftsraum und eine große Terrasse. Ziel der neuen Räumlichkeiten ist es, den Bewohnern die Möglichkeit zu geben, möglichst eigenständig und unabhängig zu leben, sowie über eine geschützte Privatsphäre zu verfügen. Doppelzimmer gehören in der Behindertenwohnanlage somit der Vergangenheit an.

Der Leiter des Wohnverbund Dietzenbach, Jürgen Thomen, sagte in seiner Rede, seine Gedanken seien insbesondere bei den einzelnen Bewohnern und ihren Reaktionen auf den bevorstehenden Umzug gewesen. „Wenn sich das Ehepaar Pfaff von Herzen bedankt, nun mehr als nur 18 Quadratmeter zur Verfügung zu haben und endlich ein Schlaf- Wohn- und Esszimmer sein Eigen nennen zu dürfen, dann glaube ich sagen zu können, dass alle die dieses Projekt unterstützt haben, alles richtig gemacht haben“, erklärte Thomen.

Staatsminister Grüttner mahnte in seiner Rede, nicht nur Barrierefreiheit in Räumen zu schaffen, sondern vor allem Barrieren im Kopf abzuschalten. Und was sagte Neu-Bewohnerin Christa Pfaff dazu? „Zwanzig Jahre lebe ich nun in Dietzenbach. Toll! Zwanzig Jahre mit meinem Mann in einem Zimmer. Manchmal anstrengend! Seit drei Wochen leben wir in zwei Zimmern, Küche, Bad. Einfach Klasse!“.

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