Anne-Frank-Platz offiziell eingeweiht Ein Ort des Gedenkens und der Nachbarschaft

Rainer Engelhardt, Artus Rosenbusch, Anton Jakob Weinberger und Bürgermeister Jürgen Rogg (von links) bei der offiziellen Einweihung des Anne-Frank-Platzes. Foto: wac

Dietzenbach (red) – Der Anne-Frank-Platz am Thomas-Mann- Ring, zwischen der Adolph-Kolping-Straße und dem Gertrud-Kolmar-Weg, ist nun offiziell eingeweiht. Mehr als 50 Gäste waren der Einladung von Bürgermeister Jürgen Rogg gefolgt und nahmen an der Zeremonie teil.

Nach Angaben der Stadtverwaltung ist im Zuge der Entwicklung des Baugebietes 72 ein etwa 600 Quadratmeter großer Platz entstanden.

Im Zentrum dieses Areals stehen vier Kastanienbäume, unter denen Bänke zum Verweilen einladen. An den Seiten sind zudem Parkplätze entstanden.

Zur Eröffnung fand den Angaben zufolge ein dem Anlass gebührendes Programm mit verschiedenen Reden statt, bei denen vor allem die Namensgeberin des Platzes im Fokus stand.

Nach dem Grußwort des Bürgermeisters Rogg, der die städtebauliche Lage und Bedeutung des Platzes hervorhob, berichtete der Vorsitzende der SPD-Fraktion, Rainer Engelhardt von seiner Motivation, den Platz Anne Frank zu widmen.

Er hatte den Namen vorgeschlagen und machte in seiner Rede deutlich, dass es der Stadt gut stehe, das Gedenken in dieser Form nach Dietzenbach zu tragen.

Artus W. Rosenbusch vom Arbeitskreis „Aktives Gedenken in Dietzenbach“ gedachte in seinem Redebeitrag einer Frau, die am 13. Juni dieses Jahr 89 Jahre alt geworden wäre. Anne Frank, so Rosenbusch, sei ein wunderbarer Mensch gewesen, die ein Zeichen gegen Antisemitismus gesetzt habe.

Anton Jakob Weinberger von der „Max Dienemann – Salomon Formstecher Gesellschaft“ aus Offenbach berichtete nach der gemeinsamen Enthüllung der auf dem Platz befindlichen Informationstafel eindringlich von seiner Familiengeschichte. Seine Familie sei vor antijüdischen Pogromen in Rumänien geflohen und in Lagern für so genannte Displaced Persons gelandet. „Ich trage die Vornamen

meiner beiden Großväter, die ich beide nie kennengelernt habe.“, so Weinberger.

Von der Bildungsstätte Anne Frank aus Frankfurt am Main war Nabeela Khan anwesend, die eine Ausschwitz-Überlebende zitierte.

Mit den Worten von Trude Simonsohn richtete sie einen Appell an die Gäste für eine Welt ohne Rassismus, Rechtsextremismus, Antisemitismus und Unrecht.

Darüber hinaus informierte Khan von den Angeboten der Bildungsstätte wie zum Beispiel der Antidiskriminierungsberatung. Neu in diesem Jahr sei ein interaktives Lernlabor zu

Rassismus und Diskriminierung in Vergangenheit und Gegenwart entstanden.

Bürgermeister Jürgen Rogg schloss die Einweihungsfeier mit dankenden Worten an alle Beteiligten an dem Projekt und den bei der Feier anwesenden Gästen.