Awo und Waldjugend bereiten Grundstück für neuen Erlebnisgarten vor „Es war gar keine Frage, dass wir helfen“

Haben gemeinsam angepackt: Die Helfer der Awo-Familienbildungsstätte räumten mit der Heusenstammer Waldjugend das 600 Quadratmeter große Areal im Landschaftsschutzgebiet an der Bieber auf. Das Erlebnisgrundstück soll als Treffpunkt und Rückzugsort dienen. Foto: Dreger

Dietzenbach (sd) – Heckenscheren und Kettensägen waren zu hören, eifrig wurden lose Äste und Dornengestrüpp weggeschleppt. Jede Menge helfende Hände packten unlängst mit an um das an die Bieber grenzende Grundstück im Landschaftsschutzgebiet im Dietzenbacher Westend von Unrat und Gestrüpp zu befreien. „Toll, dass so viele Helfer gekommen sind“, freute sich Iris Striese von der Familienbildungsstätte der Arbeiterwohlfahrt (Awo). Den privaten Garten darf die Awo kostenfrei nutzen und möchte dort ein Erlebnisgrundstück schaffen, das bei gutem Wetter für Freizeitaktivitäten oder Spielkreise sowie für Ferienspiele oder die Walderlebniswoche genutzt werden kann.

Letzteres bietet die Awo schon viele Jahre lang an und hat mit der Waldjugend-Heusenstamm einen kompetenten Partner für die Durchführung an ihrer Seite.

„Es war gar keine Frage, dass wir helfen“, erläuterte der Forstpate der Heusenstammer Waldjugend, Dietmar Tinat. „Das Gelände ist ein großartiger Treffpunkt und Rückzugsort. Hier kann man den Kindern die Natur spielerisch näher bringen.“

Mitten im Landschaftsschutzgebiet gelegen, steht für das zweckmäßige Herrichten des rund 600 Quadratmeter großen Areals eine naturnahe Gestaltung im Vordergrund. Ein verwittertes Insektenhotel soll wieder aufgebaut werden. Die bereits vorhandene Benjeshecke, deren Totholz kleineren Tieren einen Schutz- und Lebensraum bietet, soll mit Ästen und Zweigen erweitert werden und so erhalten bleiben. Reichlich Unrat tauchte auf und landete zusammen mit einer Plastikbank, einigen leeren Metallfässern und Resten eines Maschendrahtzauns im Container. Den hatte die Firma Containerdienst Totzek aus Dreiech kostenlos zur Verfügung gestellt und übernahm auch das spätere Sortieren und die Entsorgung der „Fundsachen“, berichtete Tinat erfreut.

Auch über weitere Unterstützung konnten sich Awo und Waldjugend freuen. Für den fachmännischen Rückschnitt der Hecken oder das erstmalige Mähen von dichtem Bodenbewuchs mit der Motorsense etwa standen zwei Mitarbeiter der Firma August Fichter aus Raunheim unentgeltlich zur Seite und werden auch zukünftig bei Bedarf mit anpacken. Mit großzügigen Geldspenden unterstützten außerdem die Stadtwerke Dietzenbach sowie die Firma Immocon aus Frankfurt das Projekt. „Davon können wir zum Beispiel Gartenmöbel und ein großes Sonnensegel anschaffen“, freute sich nIris Striese.

Am Ende war der zehn Kubikmeter große Container randvoll und das Grundstück wirkte viel größer als vorher. „Das hat voll Spaß gemacht“, sagte der elfjährige Philipp. „Wir haben richtig viel Müll gefunden und es war toll zu sehen, wie alles immer freier wurde.“ Auch seine Zwillingsschwester Johanna hatte mitgeholfen. „Wir haben sogar ein altes Zelt, eine kaputte Mistgabel und eine Kiste mit Duftkerzen gefunden“, erzählte sie. Die ausgegrabenen Holzpfähle sollten dagegen aufgehoben und wiederverwendet werden. „Die sind prima für das Sonnensegel später“, erklärte Tinat. „Ich kann das Lagerfeuer schon fast knistern hören“, sagte Striese. „Perfekt zum Stockbrot backen“, ergänzte Tinat. Der Fantasie für die Nutzung des Gartens sind kaum Grenzen gesetzt und vielleicht, so der Wunsch aller Beteiligten, können bereits in der Walderlebniswoche in den Osterferien die ersten Kinder dort herumtoben und die Natur entdecken.

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