Willy-Brandt-Medaille für ehemaligen Vorsitzenden Besondere Ehrung für Werner Müller

Werner Müller hält stolz die Willy-Brandt-Medaille in Händen – das war eine echte Überraschung. Foto: col

Dreieich (col) – Zum Jahresabschluss hatten die Sozialdemokraten noch einmal zur Mitgliederversammlung eingeladen. Die Dreieicher Genossen hatten eine besondere Überraschung für ihren langjährigen Vorsitzenden Werner Müller, der das Amt gerade an Thomas Vortmüller abgegeben hatte. Müller nahm aus den Händen des Vorstands die Willy-Brandt-Medaille entgegen.

„Damit habe ich ja jetzt gar nicht gerechnet, was für eine Überraschung und auch was für eine Ehre“, sagte Müller und freute sich sichtlich über die Auszeichnung. „Wir sind der Meinung, dass wir Werner aus Dankbarkeit für sein jahrelanges Engagement und für seine Solidarität in der SPD im Kreis und in Dreieich auch eine besondere Ehrung zuteilwerden lassen möchten“, begründete Thomas Vortmüller die Medaille.

Der studierte Volkswirt Werner Müller begann seine berufliche Karriere 1978 als Referent in der Hessischen Staatskanzlei beim Hessischen Ministerpräsidenten – ganz nah dran an der Politik. Damals war er zuständig für den Bereich Landesplanung/Regionalplanung, Umwelt, Landwirtschaft, Forsten und Naturschutz. 1980 wechselte Müller ins Hessische Umweltministerium unter Minister Karl Schneider und Jörg Jordan als Staatssekretär. 1985 wurde er zum Leiter des Ministerbüros im Ministerium für Landwirtschaft, Forsten und Naturschutz ernannt. Seine ersten Berührungspunkte mit der SPD Dreieich hatte Müller als Bürgermeisterkandidat in der Nachfolge für Hans Meudt im September 1987. Es wurde allerdings knapp mit 23 gegen 22 Stimmen Bernd Abeln zum Bürgermeister der Stadt Dreieich gewählt.

Zeit für die Enkelkinder

1989 wurde er Erster Stadtrat und Kämmerer der Stadt Dreieich, zuständig für die Bereiche Finanzen, Soziales und Umwelt. „In seiner vierjährigen Amtszeit wurden in Dreieich 140 Sozialwohnungen gebaut. Gleichzeitig konnte er die Schulden weiter senken“, erinnerte Thomas Vortmüller an die politischen Erfolge im Dreieicher Rathaus. 1993 gab es wieder eine verlorene Wahl gegen den CDU- Kanditaten Abeln. Werner Müller setzte seine Karriere in Wiesbaden fort. Im Oktober 1995 wurde der in Offenthal lebende Frankfurter Abteilungsleiter für Infrastruktur, Landesplanung und Regionalplanung. Anfang Dezember ist Werner Müller in den Ruhestand gegangen und wird sich weiter politisch im Kreistag als Fraktionschef für die SPD engagieren. Aber es soll auch Zeit bleiben für die sechs, bald sieben Enkelkinder.

Neben Werner Müller wurden auch langjährige Mitglieder für ihre Verdienste geehrt: Anna Stroh für 50 Jahre Mitgliedschaft und Brigitte Jahn-Lenning, Egbert Falkenberg und Günther Spamer für jeweils 40 Jahre. 1976 war offensichtlich für die Dreieicher SPD ein besonders gutes Jahr, denn Rainer Jakobi, Fraktionschef im Stadtparlament, ist seit 40 Jahren Parteimitglied und fast genauso lange für die SPD ehrenamtlich im Parlament aktiv. Ebenso die ehemalige Stadtverordnetenvorsteherin Renate Borgwald, die jetzt für die Sozialdemokraten im Magistrat sitzt. Zu den Ehrungen gratulierten neben dem Dreieicher Vorstand Thomas Vortmüller und sein Stellvertreter Max Schiemann, auch der Unterbezirksvorsitzende Ralf Kunert, der Landtagsabgeordnete Corrado Di Benedetto und der SPD-Bundestagskandidat Tuna Fierat.

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