Naturlehrpfad am Lehr- und Kräutergarten wird um ein Sandarium reicher Ein Paradies für Wildbienen

Ganzer Einsatz für die Wildbienen: Erhard Haller (links) und Klaus Rehwald vom Verein Lehr- und Kräutergarten haben das Sandarium am Rande der Streuobstwiesen gebaut. Foto: Jost

Dreieich – Mitglieder des Vereins Lehr- und Kräutergarten bauen mit Wurzelschutz-Flies, Sand und Steinen eine neue Attraktion des Naturlehrpfads am Kräutergarten: ein Sandarium. Für die neue Saison erhoffen sich die Naturschützer, dass sich dort Wildbienen niederlassen und ihre Gänge und Nisthöhlen in den Sand graben. Im direkten Umfeld des Sandariums ist in den vergangenen Wochen eine Hecke mit insektenfreundlichen Stauden entstanden. Rechts der neuen Wildbienen-Oase wird eine Blühwiese angelegt, links davon entsteht ein Feld mit Altholz.

Zusätzlich wird der Naturlehrpfad mit Schildern und Bepflanzungen zum Thema Insekten, Wildbienen und Faltern ergänzt. Die Umsetzung der Bauarbeiten und der neuen Schilder, für die der Verein die Inhalte vom Apotheker-Garten Wiesbaden übernehmen durfte, wurde mit finanzieller Unterstützung der Stiftung Miteinander Leben vom Kreis Offenbach und der Mainova ermöglicht. Das nächste Thema, das die Aktiven im Kräutergarten angehen, ist ein Bewässerungssystem für den eigentlichen Garten, in dem Kräuter und Gemüse gedeihen. „An richtig heißen Sommertagen brauchen unsere Ehrenamtlichen 120 Gießkannenladungen, um alle Beete zu bewässern. Das ist bei den Hitzeperioden der vergangenen Jahre kaum mehr zumutbar“, sagt Klaus Rehwald, Vorsitzender des Vereins Lehr- und Kräutergarten. Auch dafür konnte der Verein mit der Gartenbaufirma Fischer einen Sponsor gewinnen.

Zwei größere Projekte stehen in Kooperation mit den Bienenzüchtern und dem Umweltministerium des Landes an: In den Baierhansenwiesen werden 3.000 Quadratmeter Blühwiese angelegt, zusätzlich bekommt der Bellungsweg einen 700 Meter langen Blühstreifen – auch um zu verhindern, dass die Fußgänger in die Wiese hineinlaufen. „Natürlich haben wir 2022 auch wieder ein Programm mit Workshops und Vorträgen“, sagt Rehwald. Das Angebot startet am Sonntag, 18. April, mit einer Exkursion für Kinder zum Thema Insekten. Zudem bauen die jungen Teilnehmer Nisthilfen. Außerdem gibt es eine Vogelstimmenwanderung (16. Mai), „Naturkosmetik selber machen“ (3. Juli) und den Fledermausabend (18. August). „Unsere Führungen für Schulklassen, Vereine und Gruppen, die wir bislang kostenlos anbieten konnten, können wir leider so nicht mehr stemmen. Wir haben 2021 etwa 2.500 Arbeitsstunden geleistet. Die Belastung ist einfach ein bisschen zu hoch“, sagt Rehwald, Aber der Verein hat drei Frauen gewonnen, die diese 90-minütigen Touren übernehmen. Kostenpunkt: 60 Euro. Rehwald und seine Mitstreiter hoffen, dass das Angebot trotzdem weiterhin genutzt wird.

Der offizielle Saisonstart im Dreieicher Kräutergarten ist am Sonntag, 24. April, elf Uhr. Zur Eröffnung gibt es zahlreiche Infostände. Der Betonkünstler Thomas Stich ist zu Gast und lässt sich bei der Arbeit über die Schulter schauen. Die Besucher können sich alle Neuerungen in den Beeten, im Garten und auf dem Naturlehrpfad ansehen. Für Geschichtsinteressierte werden alte Naturschutztafeln von 1946 ausgestellt.
 njo

Infos im Internet

kraeutergarten-dreieich.de