Phantastische Welten Rollenspielfreunde treffen sich jährlich in Dreieich

Volle Konzentration beim Spiel: Hier kann man alles sein, was man will und besitzt wundersame Kräfte. Foto: col

Dreieich (col) – Die Fünfer-Gruppe männlicher Mittdreißiger sitzt entspannt am Tisch in einer Ecke der Stadtbücherei Sprendlingen. Der Spielleiter entwickelt das Szenario des Abenteuers in einem wildromantischen Wald, mit Hügeln und dichten Bäumen. Der perfekte Schauplatz für Begegnungen der Elfen und Trolle, spannende Kämpfe zwischen Helden und Zauberern.

Gemeinsam spinnen die Männer ihre Geschichte weiter, dazwischen wandert eine Tüte Gummibärchen reihum und die Männer aus Dreieich, Frankfurt, Wiesbaden und Nürnberg plaudern auch über private Dinge und wie sie zum Rollenspiel gekommen sind. Die 26. Dreieich-Con, die der Jugendclub Wiric aus Buchschlag mit rund 60 ehrenamtlichen Helfern organisiert hat, ist wie schon in der Vergangenheit sehr gut besucht. Dreieich hat sich längst zu einem der größten Rollenspieltreffen Deutschlands etabliert, die Spieler kommen aus dem ganzen Bundesgebiet, der Schweiz und auch aus Holland und Belgien.

Insgesamt laufen rund 1.700 Conventionbesucher durch die Ausstellung der Spiele, von Spielzubehör, bunten und detailreichen Zeichnungen aus der phantastischen Welt und versammeln sich natürlich zum gemeinsamen Spiel. 32 Stunden am Stück wurde im Bürgerhaus, den Clubräumen, in der Kegelbahn, in der Stadtbücherei, der städtischen Galerie und erstmals auch im Stadtcafé Dreieich gespielt, gelesen und über die Welt der Elfen, Orks und überirdischen Helden diskutiert. „Mit dem Stadtcafé konnten wir jetzt einen zusätzlichen Platz schaffen, an dem die Fans nach einer Lesung noch einmal in Ruhe bei einem Kaffee mit den Autoren diskutieren können. Das wird bislang auch gut angenommen“, sagt Thorsten Schreck, der als Organisationsmitglied diese Option mit den Cafébetreibern ausgehandelt hat.Denn rein quantitativ könne die Dreieich-Con nicht weiter wachsen.

Veranstaltung immer weiter verbessern

„Wir bemühen uns aber unsere Veranstaltung qualitativ immer weiter zu verbessern und dazu trägt der Kaffeeklatsch bei.“ „Das Herzstück unserer Veranstaltung sind aber immer noch die Spiele und ihre Spieler“, betont Christian de Ahna, von Beginn an Mitorganisator der Convention. In jedem Winkel der Veranstaltungsräume sitzen Gruppen an den Tischen und erleben Abenteuer in der Welt des Schwarzen Auges und anderen Spielewelten. Dabei werden gemeinsam Gefahren bewältigt, Stärke getankt, Kämpfe ausgefochten und Siege gefeiert – der Phantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. „Es ist einfach wunderbar, zehn Stunden am Stück in eine völlig fremde Welt abzutauchen und vielleicht Charaktereigenschaften zu besitzen, die ich im wahren Leben gar nicht habe“, erzählt Carsten Weller, der aus Heidelberg schon seit vielen Jahren zu Dreieich-Con kommt. „Sonst gehe ich jeden Morgen im Anzug in die Unternehmensberatung und muss diplomatisch sein – hier kann ich ein starker Haudrauf sein, der dann auch manchmal mit üblen Konsequenzen leben muss“, erzählt er lachend.

Einer, der seit fast 20 Jahren zur Dreieich-Con kommt, ist Erfolgsautor Bernhard Hennen. Mit gleich drei Stunden Programm, der Lesung eines seiner Elfen-Romane, der neuen Phileasson Saga und einer Podiumsdiskussion, bietet er seinen Lesern einen Einblick in seine phantastische Geschichten, seine Arbeiten und stellt sich den Fragen.