Bastelaktion der städtischen Jugendförderung im Juz 31 Jungen und Mädchen haben künstlerisches Talent bewiesen

Stolz auf ihren Christbaum war Darya. Die junge Künstlerin bastelte im städtischen Jugendzentrum in der Rembrücker Straße in Heusenstamm mit 30 weiteren Mädchen und Jungen Geschenke für die Lieben und Artikel für die Weihnachtsdekoration daheim. Foto: p

Heusenstamm (m) – Wer die Weihnachtsbäckerei irgendwo in himmlischen Gefilden vermutet, liegt falsch. Kurz vorm Fest befand sich zumindest eine Filiale in den Räumen des Jugendzentrums (Juz) an der Rembrücker Straße. Wenn auch ohne Flügel, so mussten es doch Engel sein, die dort mit großer Hingabe Geschenke und Dekoration für daheim anfertigten.

31 Kinder hatten sich zur Bastelaktion der städtischen Jugendförderung angemeldet und bewiesen künstlerisches Talent. Vier Stationen hatten Jahn Scheel und sein Team eingerichtet. Die erste Gruppe hatte sich gleich am Eingang ausgebreitet, in Sichtweite zur Küche, deren Ofen sie in Beschlag genommen hatte. In große Schüsseln vermengten sie kraftvoll Butter und Mehl zum Teig für die Plätzchen.

Die Mitarbeiter des Juz hatten eine ganze Sammlung von bunten Formen aus Plastik und Metall bereit gelegt, eine Teigrolle, dazu Plastikbecher mit farbigen und essbaren Perlen sowie Schokostreuseln. Die verteilten die jungen Bäcker großzügig auf Tannenbäumen, Monden und Sternen, bevor diese auf einem Blech in die Röhre wanderten. Miya und Elisa hatten das schon oft zu Hause gemacht. „Die Plätzchen kriegt der Papa“, verriett die Sechsjährige. Mit Mama backen, mit dem Papa kochen sie. „Aber der isst alles gleich auf.“ Schneller ließ sich das Material für die Badewanne fertigen. Auch die sandige Natronmasse wurde in Formen gepresst, in zwei Halbkugeln. Man musste sich nur für einen Duft entscheiden – Vanille oder Rosensinfonie. Dann kamen Glitzer statt Streusel auf die Oberfläche – fertig. „Wir bekommen gerade ein neues Bad“, begründete der elfjährige Jonas seinen Einsatz, „mit Whirlpool“. Bis Heiligabend wollten die Handwerker fertig sein, hieß es zu Hause. Die Kugeln für die neue Wanne lagen jedenfalls bereit. Und falls es die Technik bis zum Fest nicht tat – die kleinen, harten Bälle aus dem Juz sorgen auch für Sprudel und Blubbern. Aus den Lautsprechern tönten flotte Melodien mit englischen Texten. Um den Stofftiger auf dem Schrank im Saal schlängelte sich eine Lichterkette und fesselte ihn an ein paar Topfpflanzen und den herrlich kitschigen Plastikbaum. Passend zur Atmosphäre konstruierten die Schüler an der großen Tafel gegenüber Mini-Christbäume. Die Gruppe an dieser Station schnitt grüne, violette, rote oder blaue Glitzerfolie zu Dreiecken und faltete die feste Folie wechselseitig. Im nächsten Schritt bohrten die Bastler einen hölzernen Schaschlik-Spieß durch die Schichten, den Stamm. Dann verzierten sie die „Zweige“ mit kleinen Aufklebern.

Der 17-jährige Alessio fielt aus dem Altersschema. Er besucht sonst den offenen Treff, war sofort bereit, den Kindern zu helfen, lobte Sozialpädagoge Scheel. Wie Feli, die mit dem Nachwuchs Tannenbäume aus Moos und Pfeifenputzern an Styropor-Pyramiden formte.