Gemeinsame Aktion der Jugendförderung von Heusenstamm und Obertshausen Manege frei für den Ferienzirkus

Rund 20 Betreuer und 85 Kinder studierten in den Osterferien ein fantastisches Zirkusprogramm ein. Foto: m

Obertshausen (m) – Sie tragen Kränze aus bunten, papierenen Blüten, dazu farbige Hüte überm Sportdress. Ihre Verkleidung ist so wenig spektakulär, ihre Gesten umso mehr!

Die Clowns begeistern in der Mehrzweckhalle mit verblüffender Einfachheit, teilen sich ohne viele Worte, dafür mit einfachen Gesten mit.

Die Spaßmacher gehören zum Zirkus Oberstämmer Bande, so haben die Ferienspielkinder der gemeinsamen Aktion der Jugendförderung von Heusenstamm und von Obertshausen ihre Manege getauft.

Einer liegt auf dem Boden, den rechten Arm in die Höhe gestreckt. Ein anderer drückt den Arm herunter, da erhebt sich der andere, dann ein Bein, beide. Eine überschaubare Szene, aber sie lässt auch die Eltern und Großeltern in den Stuhlreihen schmunzeln.

„Ein Clown, der alles richtig macht, macht alles falsch.“ Hagen Büchner von der Agentur Rolls-Toys ist mit seinem Team bereits im 13. Jahr dabei, überbrückt die kurzen Umbaupause mit philosophischen Weisheiten – und viel Humor. Die kleinen Künstler präsentieren jetzt die „Kunst des Stolperns“: Jeder Zuschauer sieht die unsichtbare „Bananenschale“, nur der dusselige Clown nicht. Der Moderator empfiehlt die Nummer augenzwinkernd als „pädagogisch wertvoll“, führe sich doch den Nutzen des Aufräumens vor Augen.

Rolls-Toys hat Auftritte einstudiert. In den Osterferien hatten die Zirkusmacher zusammen mit rund 20 Betreuern der Jugendförderung aus beiden Städten und mit 85 Kinder aus Heusenstamm und Obertshausen Auftritte einstudiert.

Graziös und konzentriert schreitet das Mädchen mit den Blumen im Haar und dem grünen Papierkranz um den Hals über das straff gespannte Drahtseil. Die Konstruktion erhebt die jungen Artisten kaum einen halben Meter über die Bühne der Mehrzweckhalle. Obendrein begleitet immer ein weiteres Gruppenmitglied den Balanceakt, hält eine Hand bereit – ein schönes Bild, das vom Publikum mit herzlichem Applaus bedacht wird.

Die nächste Gruppe gibt sich die Kugel, unkt der Ansager. Die Schüler in fetzigen Piratenkostümen üben das Gleichgewicht, indem sie sich tippelnd auf 20 Kilogramm schweren Bällen fortbewegen. Als nächstes schwingen sie da oben noch bunte Poys an Bändern. Oder springen vom Ball durch einen Hula-Hoop-Reifen. Die exzellente Musik-Auswahl vermittelt zudem Rhythmusgefühl. Eher schwarzen Humor verbreitete der Conferencier mit seinen Hinweisen auf das Ende der Ferien.

Im professionellen Bühnenlicht arbeiten Jongleure mit Tüchern, Tellern und Bällen. Viel Geschick beweist die Truppe, die Diabolos bis unter die Decke schleudert – und mit den Bändern zwischen den Stöcken wieder auffängt. „Das Jonglieren regt die Hirntätigkeit an und verbessert die Koordination der Hände“, lehrt der Ansager. Und so ein kleiner Ball passe ja wohl auf jeden Schreibtisch.

Zum Finale schleppen sie noch viel Metall auf die Bretter, die die Welt bedeuten. In reflektierenden Warnwesten stecken sie Alu-Leitern zusammen, klettern hinauf, strecken Arme und Beine von sich. Auch die Stelzenläufern auf ihren u-förmigen Geräten formieren sich zu immer neuen Bildern, zeigen kurze Tanzfiguren. Ähnlich halten es die mutigen Fahrer mit ihren Einrädern.

Jaan Scheel vom Juz in der Schlossstadt und Oliver Spahn von den Gastgebern waren voll des Lobes für die acht- bis zwölfjährigen Teilnehmer sowie für das Betreuerteam.

Auch die beiden Bürgermeister, Halil Öztas und Roger Winter, freuen sich über die fruchtbare Kooperation im 13. Jahr. Das Projekt fördere Kreativität, Kraft und bereite Spaß, betont der Obertshausener Rathauschef. Im Schulhof brutzeln sie über einem Grill noch Bratwurst, was noch zum Verweilen einlädt.