Hertha Georg war Begründerin des Freundeskreis Literatur unter dem Dach der Volkshochschule Langen und hat sich eine große Fangemeinde aufgebaut. Ihre Fans trafen sich nun im Kulturhaus Altes Amtsgericht, um Hertha Georg, die 1999 mit dem Kulturpreis der Stadt Langen ausgezeichnet worden war, auf ihre Art zu gedenken.
„Wir wollen keine Trauerfeier, das wollte Hertha Georg bestimmt auch nicht, sondern wir wollen uns mit ausgewählten Texten, die verschiedene Mitglieder des Freundeskreises vortragen, ihrer erinnern“, erklärte Sonja Grevel, die nun die Leitung übernommen hat. Begleitet wurden die Lesungen von Rozana Weidmann (Klavier) und Günter Bozem (Percussion).
Poetische Worte
„Knie hin, wie der Bernhardiner nach den Verschütteten wühlt im Schnee der Eisnacht. Räume das Geröll aus dem versiegten Quellbett. Gib nicht auf, bevor das dünne Rinnsal über den Kiesel sickert. Ich will Dir das erste klare Wort sagen“, trug Sonhild Grevel aus dem Buch „Der Leiterwagen“ von Hertha Georg vor. Ingelore Böncke hat sich für Hertha Georgs Gedicht zum April entschieden. „Frost jagt noch einmal die Leute zurück ins Haus – plötzlich ist es wieder still an den Gartenzäunen – im kalten Mondlicht glitzern die Kirschbaumblüten – als ob sie von Dauer wären“, so der Text.
Hanne Weigang las aus dem Buch „Die Schlange“ vor, und Dagmar Seidel trug Passagen aus dem Büchlein von Hertha Georg mit dem Titel „Aussöhnung mit den Uhren“ vor. Zwischendurch berichteten die Gäste von interessanten Anekdoten, die sie mit Hertha Georg erlebt hatten.
Die Spenden der Veranstaltung sollen für Grabschmuck verwendet werden. Hertha Georg wird in Langen unvergessen bleiben, so der Tenor.