ZENJA Das World Café bringt Frauen mit unterschiedlichem kulturellen Hintergrund zusammen Neue Leute treffen und einander helfen

Im World-Café tauschen sich die Frauen in gemütlicher Runde aus – zum Beispiel über die Kitaplatzsuche. Foto: Jost

Langen – Es ist eine nette Gesprächsrunde an den gemütlichen Tischen im Café des Zentrums für Jung und Alt (Zenja). Acht Frauen sitzen dort zusammen, die Kinder spielen friedlich in der Spielecke. Derzeit ist das neue „World Café“ noch eine etwas „trockene Angelegenheit“, weil wegen der Pandemie kein Kaffee ausgeschenkt werden darf, aber es ist trotzdem eine schöne Gelegenheit, um miteinander ins Gespräch zu kommen.

„Ich hatte die Idee zu einem regelmäßigen Treffen zwischen Frauen, die vielleicht schon ihr ganzes Leben in Langen wohnen und Frauen, die erst vor Kurzem hier hergezogen sind und Anschluss suchen, aber auch Tipps zum Leben in der Stadt brauchen“, erklärt Sibel Yilmaz, Mitarbeiterin des Zenja und selbst von Kindesbeinen an Nutzerin der Einrichtung.

Ende Januar gab es das erste World Café mit vier Anmeldungen, im Februar sind es schon acht Frauen, die sich dafür interessieren. Darunter auch Kirstine Frantz. Die Mutter einer drei Monate alten Tochter lebt erst seit Oktober in Langen. Sie ist aus Kopenhagen hergezogen, weil ihr Mann, ein Deutscher, den Job gewechselt hat. „Das Zenja habe ich zum Glück ganz schnell gefunden, ich mache hier auch gerne Sport. Es ist schön, dass es diesen Treffpunkt gibt, denn ich habe wirklich noch einige Fragen“, sagt die Dänin mit einem Lächeln.

Sie mag ihre neue Heimatstadt, die Nähe zur Natur und die gute Infrastruktur. Die Kinderbetreuung bereitet ihr indes große Sorgen, denn sie würde, wenn ihre Tochter ein Jahr alt ist, gerne wieder arbeiten.

Da trifft sie in der Runde auf offene Ohren: Alle Frauen erzählen von den Schwierigkeiten, einen Kitaplatz zu finden, aber auch darüber, welche Einrichtungen derzeit im Entstehen sind – zum Beispiel die Kita an der Asklepios Klinik. Sevgi Sari arbeitet im Krankenhaus am Empfang. „Ich kann es jeden Tag sehen, wie es dort vorwärts geht“, sagt die Frau, die mit ihrer kleinen Nichte zu Gast im World Café ist. „Ich mag das Zenja, und ich mag es, dass sich hier die Kulturen treffen, die sonst oft untereinander bleiben“, meint sie.

Auch Adamo Zeniyo hat ihren ganz eigenen Grund, zu dem Treffpunkt zu kommen. Die Äthiopierin lebt schon seit sechs Jahren in der Sterzbachstadt, aber die 30-Jährige will das Café und den Kontakt mit den anderen Frauen nutzen, um ihre Sprache zu trainieren. „Mein Deutsch ist immer noch nicht so gut“, sagt sie. Aber auch ihren beiden Töchtern macht das Treffen Spaß. Während sich die Frauen unterhalten, spielen die drei und fünf Jahre alten Mädchen mit den anderen Kindern.

Dabei sein

Das nächste World-Café-Treffen ist am 8. März zwischen 15 und 17 Uhr im Zenja. Wer dabei sein möchte, kann sich im Büro unter z 06103 53344 anmelden.

VON NICOLE JOST