Das Statement des Abends: Kein Mensch ist illegal „Lautstark gegen Rechts“

Stage-Diving vom Publikum beim Auftritt von „Elfmorgen“. Foto: nj

Mühlheim (nj) – „Lautstark gegen rechts rocken zugunsten der Seenotrettung“. Das war das Motto der gleichnamigen Veranstaltung vergangenen Freitag in der Willi-Brandt-Halle in Mühlheim. Mit rund 500 Besuchern war der Saal voll ausgelastet und gleich sechs Bands sorgten für die musikalische Unterstützung. Neben einigen politischen Ständen im Foyer haben sich auch diverse Organisationen vorgestellt, die Leben im Mittelmeer retten. Zwei Schiffe sind aktuell auf Mission und haben am Tag der Veranstaltung 64 Menschen aus Seenot gerettet.

Ob Bandmitglieder, Veranstalter oder Besucher, eines haben sie alle gemeinsam: Courage zeigen gegen rechts, für Menschenrechte stehen und das Retten von Menschen in Not auf dem Mittelmeer unterstützen. Genau für diese Aufmerksamkeit haben sich im Foyer an einem Stand die Nichtregierungsorganisationen Sea-Watch, Jugend Rettet, Sea-Eye und Mission Lifeline vorgestellt und über aktuelle Missionen und Schiffe, die beschlagnahmt sind, informiert. Dass das Thema sehr komplex ist, wissen auch Mitglieder der Band Frau Ruth aus Offenbach, „Ich finde es böse, dass Menschen ertrinken“, erläutert Moritz Borm, Sänger der Band weiter und ist stolz auf einer Veranstaltung wie dieser mit seiner Band spielen zu dürfen. Auch die anderen Gruppen teilen eine ähnliche Meinung. So haben die Gruppen ZSK, Elfmorgen, Stage Bottles, Konrblumenblau, Frau Ruth und Captain Capgras ihren Beitrag geleistet und dabei für genügend Stimmung im Saal gesorgt. Yannick Bill, einer der Veranstalter des Abends und der Vertreter des Schanz steht für Seenotrettung. „Die Veranstaltung geht nicht in eine politische Richtung, doch ganz klar gegen rechts und für Humanität, erklärt er. Weiter sagt Bill, dass Menschen nicht im Mittelmeer ertrinken sollen.

Mechthild Stier, Mitglied der Ngo Mission Lifeline, war schon auf einigen Missionen im Mittelmeer. Auf einem Segelboot namens „Matteo S.“ war sie gemeinsam mit anderen freiwilligen unterwegs. Als auf einmal Benzinkanister, Flip-Flops und Wasserflaschen herumtrieben, sagte der Kapitän: „Achtung hier liegt ein Schlauchboot.“ Glücklicherweise hat das Schwesterschiff zuvor 109 Menschen aus dieser Seenot gerettet, berichtet sie und sagt weiter, dass einem erst klar wird, wie groß das Mittelmeer ist, wenn man mal mitten drauf war.

Auch der Bürgermeister Daniel Tybussek war vor Ort und ist von dem Engagement der jüngeren Generation beeindruckt, die Mut haben so etwas auf die Beine zu stellen. Der Verein Lautstark gegen rechts, der neben dem Schanz Hauptveranstalter war, steht für Menschenrechte. Dabei möchten die Mitglieder lautstark gegen Rechtsruck entgegenwirken. Neben verschiedenen anderen Infoständen waren auch unter anderem die Parteien Die Partei, Jusus Hessen-Süd, Linksjugend, Grüne Jugend und das Bündnis Mühlheim vertreten. Diese Parteien stehen geschlossen für Menschlichkeit, Respekt und Toleranz auch als Sponsor hinter der Veranstaltung. Die Sicherheitskräfte der Veranstaltung, die sehr stark vertreten waren, hatten nur einen Zufallsfund. Ein Mann hatte probiert in seiner Unterwäsche ein Messer mit in die Veranstaltung hereinzubringen, doch der starke Auftritt des Personals fand die Waffe und der alkoholisierte Täter konnte der Polizei übergeben werden.