Aus Faszination wird Engagement Tag der offenen Tür bei Mühlheimer Brandschützern

Am Hausmodell erfuhren die Kinder, warum Rauchmelder sehr nützlich sind. Foto: pro

Mühlheim (pro) – Mit ihrem stattlichen Fahrzeugpark empfing die Freiwilige Feuerwehr am Sonntag ihre Besucher. Die schweren Gerätewagen und Zugmaschinen wappnen die ehrenamtlichen Helfer für fast alle Einsätze. Vor allem die Kinder nutzten die Gelegenheit, hinter den mächtigen Lenkrädern Platz zu nehmen.

Der Nachwuchs war es auch, der beim „Tag der offenen Tür” an der Anton-Dey-Straße einige Brandangriffe demonstrierte. Die Jugendfeuerwehr inszenierte ein Unglück am Schlauchturm: Nach einer Explosion seien dort Menschen verletzt worden. Vermisste müssen gefunden und aus dem Gefahrenbereich gebracht, die Flammen gelöscht werden. Das gelingt den Schülern mit Besonnenheit und Erfahrung, mit einigen C-Rohren und Tragen.

Die Kinderfeuerwehr zeigte den zahlreichen Zuschauern vor den Fahrzeugboxen einen Löschangriff auf die Übungswanne. Das Übungsgerät spuckt auf Knopfdruck Feuer. Und die sechs- bis zehnjährigen „Tatüta-Tiger“ wissen schon, wie Schläuche ausgerollt und gekoppelt werden und wie mit der Spritze auf die Flammen gezielt wird.

Urkunde zur Gründung der Kinderfeuerwehr „Tiger"

Repräsentanten aus Politik und Feuerwehr würdigten das Engagement des vierköpfigen Betreuerteams um Karola Reuß und ihre Stellvertreterin Iris Wiegand. Stadtbrandinspektor Lars Kindermann und Stadtverordneten-Vorsteher Harald Winter überreichten die Urkunde zur offiziellen Gründung der Kinderfeuerwehr „Tiger“, die bereits seit einem Jahr im Probebetrieb läuft. Glückwünsche sprachen Erste Stadträtin Gudrun Monat und Vertreter anderer Wehren aus. Jetzt fehlt nur noch den Dietesheimer Brandschützern eine Kinderwehr.

„Eine Zielsetzung ist es, die pädagogische Arbeit mit Kindern zu fördern und die Faszination für die Feuerwehr zu intensivieren”, heißt es in dem Schreiben zur Gründung der jüngsten Abteilung. „Kinder sollen in einer altersgerechten Umgebung eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung erhalten, in der sie sich selbst entfalten können und spielerisch an Themen herangeführt werden.”

Rauchmelder warnt

Das gelang am Sonntag auch mit einer Art Puppenhaus mit Wohn-, Schlaf- und Kinderzimmer, mit Küche und Bad. Rolf Horcher von der Brandschutzerziehung ließ es immer wieder in einem der Räume qualmen – der Alarmton eines Rauchmelders sprang sofort an. Doch was ist dann zu tun? „Eins-eins-zwei wählen!”, wussten die Kinder im roten Blaumann vor dem Modell mit den durchsichtigen Wänden. Am Tisch nebenan lernten die Schüler Geräte der Wehrleute kennen und durften die hellgelben Helme anprobieren.

Die Aktiven hielten verschiedene Informationsblätter bereit, so zum Sinn der kleinen runden Rauch-Riecher an der Zimmerdecke. Am Einsatzleitwagen konnten sich Wagenlenker Rettungskarten des ADAC für ihr Auto ausdrucken lassen. Die Pläne offenbaren, wo sich im Wagen überall Airbags befinden. Bei einem Rettungseinsatz können die Feuerwehrleute feststellen, wo sie keine Hydraulik-Schere oder Spreizer ansetzen sollten, um nicht nachträglich noch einen Luftsack auszulösen.

Gute Gastgeber

Für den Nachwuchs hatte die Jugendfeuerwehr eine Spielstraße mit Hüpfburg und Riesen-Würfelspiel aufgebaut. Selbstverständlich bewährten sich die Uniformierten auch als gute Gastgeber, servierten Leckereien vom Grill und von der Kuchentafel zu passenden Getränken.