Auf eine spannende Zeit blicken Petra Klein und Christina Rebell als Leiterinnen der Kinderfeuerwehr zurück. Noch genau erinnern sie sich an den Nachmittag, an dem alles anfing. „13 Kinder waren neben 80 Gästen aus Politik und Feuerwehr am Gründungsnachmittag dabei“, erzählt Petra Klein, die seitdem die Geschicke der Heusenstammer Kinderfeuerwehr führt. Seitdem gilt es halbjährlich einen Dienstplan für die Sechs- bis Neunjährigen zu füllen. Einen Großteil machen spielerische Themen aus, ungefähr ein Fünftel feuerwehrspezifische Themen aufbereitet für Kinder. Ein Auszug aus dem Dienstplan der alle zwei Wochen stattfindenden Treffen weist unter anderem eine Rallye durch das Feuerwehrhaus, kindgerechte Erste Hilfe als „Pflasterführerschein“, Hydrantensuche im Stadtgebiet oder Spielmittage aus.
Dass der Bezug zu den Einsatzkräften der Feuerwehr schon da ist zeigen Themen wie der spielerische Umgang mit Funkgeräten beim „Lego-Funk“, wo es darauf ankommt ein aus Legosteinen gebautes Gebilde nur anhand von über Funk gegebenen Beschreibungen des Erbauers originalgetreu nachzubilden. Feste Termine zu den Halbjahresabschlüssen sind beim letzten Termin vor den Sommerferien traditionell das Üben des richtigen Umgangs mit dem Grill und vor Weihnachten das Plätzchen backen als kulinarische Bereicherung der Gäste an der Weihnachtsfeier.
Eigens für die Kinderfeuerwehr hat der Landesfeuerwehrverband ein mehrstufiges Abzeichen, die sogenannte Kindertatze, kreiert. Auch in Heusenstamm wird die Abnahme dieses Abzeichens regelmäßig angeboten. Mit altersgerechten Aufgaben wird in vier Stufen das vermittelte Wissen der Kleinen spielerisch abgefragt. So besteht über die maximale Mitgliedschaft eines Kindes in der Kinderfeuerwehr von vier Jahren immer wieder eine neue Motivation die nächste Stufe zu erreichen. Bislang einmal erhielt ein Feuerdrache, der in diesem Jahr in die Jugendfeuerwehr wechselt, alle vier Abzeichen.
In der Regel beträgt die Gruppenstärke derzeit insgesamt 15 Mädchen und Jungen. Eine immerzu gut gefüllte Warteliste lässt Kinder nachrücken, sobald ein Feuerdrache auf die nächste Stufe der Feuerwehrleiter steigt und mit 10 Jahren in die Jugendfeuerwehr übertritt. In den ersten fünf Jahren der Kinderfeuerwehr Heusenstamm haben auf diese Weise schon 15 Kinder den Schritt in die Jugendfeuerwehr geschafft. „Ein tolles Ergebnis unserer Arbeit und ein wichtiger Grundstein für die Fortbestehung der Einsatzabteilung, in die die Jugendlichen dann mit Vollendung des 17. Lebensjahres übergehen können“, freut sich Christina Rebell.
Und regelmäßig kommen die kleinen Drachen den erwachsenen Brandschützern zu Hilfe, wenn es nämlich alle zwei Jahre am Feuerwehrtag für Übungen und Vorführungen der Einsatzabteilung heißt: „Bitte räumen sie den Gefahrenbereich“. Dann sperrt die Kinderfeuerwehr tatkräftig die Übungsstelle ab, damit die Zuschauer zwar etwas sehen können, aber den Geschehnissen nicht zu nahe kommen. Regelmäßig finden auch Treffen mit der Kinderfeuerwehr aus Rembrücken statt und seit ein paar Jahren sind die Jüngsten der schlossstädtischen Brandschützer auch beim Kappenabend der Feuerwehr mit einem Auftritt „im Einsatz“.
Für die Umsetzung dieses umfangreichen und abwechslungsreichen Programms erhalten die beiden Leiterinnen der Kinderfeuerwehr sowohl Unterstützung aus der Einsatzabteilung als auch von älteren Jugendlichen aus der Jugendfeuerwehr, wie zum aktuellen Zeitpunkt von Nils Kozak, der mit Geschichten aus seiner Jugendfeuerwehrzeit den Kleinsten zeigt, was noch alles auf sie wartet im nächsten Schritt zur richtigen Feuerwehrfrau oder Feuerwehrmann.