Turnusgemäßer Wechsel bei der Freien Wohlfahrtspflege/ Dirk Hartmann übergibt Staffelstab Ruff neuer Vorsitzender der Liga Offenbach

Vertreter der sechs regionalen Wohlfahrtsverbände beim gemeinsamen Treffen (von links): Olga Gerber (Jüdische Gemeinde Offenbach), Patric Dietzel (DRK KV Offenbach), Hanne Schirmer (Der Paritätische Rhein-Main-Ost), Bernd Bleines (Caritasverband Offenbach), Dirk Hartmann (AWO-Kreisverband Offenbach-Land), Thomas Ruff (AWO-Kreisverband Offenbach-Stadt),Beatrix Duttine Eberhardt (DRK KV Offenbach) sowie Robert Brendel und Henning Merker (Diakonisches Werk Offenbach-Dreieich-Rodgau). Foto: p

Offenbach (red) – Thomas Ruff – AWO-Geschäftsführer der Stadt Offenbach – übernimmt den Vorsitz der Liga der Freien Wohlfahrtspflege von seinem AWO-Geschäftsführerkollegen Dirk Hartmann, der für den Kreis Offenbach verantwortlich ist. Turnusgemäß wechselt der oder die Vorsitzende der Liga.

Die Liga der Freien Wohlfahrtspflege in Stadt und Kreis Offenbach ist ein Zusammenschluss der sechs regionalen Wohlfahrtsverbände. Dies sind die AWO, die Caritas, das Diakonische Werk, der Paritätische, das DRK sowie die Jüdische Gemeinde. In dieser Konstellation engagiert sich die Liga auch auf Bundes- und Länderebene.

Der Hauptfokus ihrer Arbeit lag im vergangenen Jahr bei der Problematik des fehlenden und vor allem bezahlbaren Wohnraums, gerade im Rhein-Main-Gebiet. Neben verschiedenen Forderungen an politische Entscheidungsträger und Presseaktivitäten initiierten die Liga-Vertreter eine öffentliche Podiumsdiskussion mit den Kandidaten zur Oberbürgermeisterwahl in Offenbach. Das Thema „Jeder hat das Recht auf eine Wohnung“ wurde am 5. September 2017 gemeinsam mit Prof. Dr. Sebastian Schipper von der TU Berlin, den OB-Kandidaten sowie Liga-Vertretern in der Stadtbücherei erörtert.

„Auch für das Jahr 2018 wird dieses drängende Thema weiterhin im Fokus der Aktivitäten der Liga stehen“, blickt Ruff voraus. „Zudem werden wir die Kinderbetreuung, Integration und Demokratie stärker in den Blick nehmen müssen“, ergänzt Hartmann.

So fordert die Liga beispielsweise gemeinsame Anstrengungen von Stadt und Kreis Offenbach, dass die Erzieher-Ausbildung ausgeweitet wird, zum Beispiel mit einer Verdopplung in Offenbach der Ausbildungskapazitäten in Offenbach. „Die dringende Notwendigkeit ist aktuell in Offenbach mehr als ersichtlich, wo geplante Konzepte nicht umgesetzt und fertiggestellte Kindertagesstätten nicht eröffnet werden können, da es an Fachpersonal fehlt“, erklären die AWO-Geschäftsführer.

Darüber hinaus ist unter der Federführung der Caritas eine Lesung eines obdachlosen Bloggers zur Wohnungslosigkeit geplant. Eine Podiumsdiskussion im Rahmen der Landtagswahl ist zudem vorgesehen.

„Die Wohlfahrtsverbände haben in Deutschland eine jahrzehntelange Tradition“, so Bernd Bleines, Direktor des Caritasverbandes Offenbach. „Wir treten anwaltschaftlich für betroffene und benachteiligte Menschen ein. Trotz des wirtschaftlichen Aufschwunges steigt die Anzahl der Menschen, die auf unsere Hilfsangebote angewiesen sind“, so Bleines weiter.

Die Wohlfahrtspflege prägt mit ihrer Arbeit den Sozialstaat in Deutschland entscheidend mit. Mit dem Zusammenschluss auf lokaler Ebene bündeln die vor Ort engagierten Verbände die gemeinsamen Interessen, um mit starker Stimme Einfluss auf die Politik und Gesellschaft zu nehmen. Einfluss im Sinne der Menschen, die die Einrichtungen, Dienstleistungen und Angebote wahrnehmen und häufig auch existenziell auf diese angewiesen sind.