Armut bekämpfen und Zusammenhalt stärken Staatsminister Grüttner informiert sich über „Integration vor Ort“

Unterwegs in der Innenstadt (von links): Edith Heilos (Projektleiterin InvO, Caritas Offenbach), Cristian Clej (Streetworker, Caritas Offenbach) und Stefan Grüttner (Hessischer Minister für Soziales und Integration). Foto: CVO/Schilha/p

Offenbach (red) – Staatsminister Stefan Grüttner begleitete vor kurzem den Caritas-Streetworker Cristian Clej durch die Offenbacher Innenstadt. Dabei informierte er sich über das Projekt „Integration vor Ort“ (InvO). Das InvO-Projekt ist eine Kooperation zwischen der Caritas Offenbach und der Diakonie Offenbach-Dreieich-Rodgau im Auftrag der Stadt Offenbach.

Initiiert wurde der Ministerbesuch durch die Liga der Freien Wohlfahrtspflege in Hessen e.V. Mit der Aktion möchte sie ihren Forderungen „Armut bekämpfen. Zusammenhalt stärken“ an die künftige Landesregierung Nachdruck verleihen.

Für Hessens Sozialminister Stefan Grüttner ist das Thema Armut „eine Daueraufgabe, kein Blitzlicht“, sagte er beim Besuch des Projektes InvO in Offenbach. Zusammen mit dem Streetworker Cristian Clej ging Stefan Grüttner durch das Viertel. Cristian Clej ist seit den Anfängen von InvO im März 2016 dabei und versucht, wohnsitzlose Menschen und Süd-Osteuropäer ins soziale System zu holen. Der Minister nannte die Arbeit „unschätzbar wertvoll und wichtig.“ Armut müsse man von staatlichen Stellen, aber auch über solche Projekte und Ehrenamt begegnen.

Diözesancaritasdirektor Thomas Domnick freute sich über den Besuch: „Das zeigt, dass der hessische Sozialminister unsere Forderung ernst nimmt.“ InvO vermittelt hauptsächlich zu anderen Hilfsangeboten. Etwa in der Bieberer Straße, wo immer wieder Schwarzarbeiter stehen. „Wenn diese Leute Fragen zu ihrer Versicherung oder ihrem Arbeitsvertrag haben, schicke ich sie zu Faire Mobilität nach Frankfurt“, erzählt Cristian Clej. Andere bekommen Unterstützung von der allgemeinen Lebensberatung oder auch städtischen Einrichtungen. Viele wüssten gar nicht, wo und welche Hilfen es für sie gibt, weiß Cristian Clej.

Von März 2016 bis Juni 2018 haben drei Sozialarbeiter 908 Menschen bera-ten. Sie aktiv zu suchen und in ihrer Muttersprache anzusprechen, wirkt und ist notwendig, um sie zu erreichen. Die Zugewanderten wollen arbeiten, sie kommen nicht, um Sozialleistungen zu missbrauchen, stellen die Projektmitarbeiter immer wieder fest. Viele seien aber unzureichend oder falsch informiert und mit der hiesigen Realität überfordert. Sie fänden weder reguläre Arbeitsstellen noch günstige Wohnungen. Die wichtige Informationsvermittlung von InvO hilft diesen Menschen weiter. Das von Europäischen Hilfsfonds EHAP geförderte Projekt läuft vorerst bis Ende 2018, kann aber bis Ende 2020 verlängert werden.